Für den Bau der Ostseepipeline Nord Stream nimmt das Betreiberkonsortium einen Kredit über 3,9 Mrd. Euro bei 27 verschiedenen Banken auf. Der Kreditvertrag mit der Nord Stream AG werde an diesem Dienstag (16. März) in London unterzeichnet, berichtete die Moskauer Tageszeitung "Kommersant".
Die Summe werde von "bekannten Geldhäusern" unter anderem in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Japan bereitgestellt, schrieb das Blatt, ohne konkrete Namen zu nennen. Baubeginn für die mit rund 7,5 Mrd. Euro veranschlagte Pipeline soll im April sein.
Die Gasleitung Nord Stream soll über eine Länge von 1.200 km von der russischen Stadt Wyborg durch die Ostsee bis ins mecklenburg-vorpommersche Lubmin bei Greifswald verlegt werden.
Das Projekt soll Ende 2011 fertiggestellt sein und zunächst 27,5 Mrd. Kubikmeter Gas pro Jahr transportieren. Ein Jahr später soll die Kapazität verdoppelt werden. Experten sehen dem "Kommersant" zufolge keine Probleme mit der Finanzierung des ersten Stranges, schließen aber eine Verzögerung bei der zweiten Röhre nicht aus.
An Nord Stream sind der russische Gasmonopolist Gazprom (51 %), die deutschen Konzerne E.ON und BASF/Wintershall (je 20 %) sowie der niederländische Versorger Gasunie (9 %) beteiligt. Anfang März hatten die Gesellschafter den Einstieg des französischen Energiekonzerns GdF Suez mit 9 % der Anteile vereinbart. Wer seine Beteiligung zugunsten der Franzosen verringern wird, steht aber noch nicht fest.