Österreichs BIP ist weiterhin im Sinkflug

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Österreichs Wirtschaftsleistung wird auch nach dem Sommer noch schrumpfen, aber der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), Ewald Nowotny, spricht von "Stabilisierung auf tiefem Niveau". Einen Aufschwung sieht er noch nicht.

Nach den aktuellen Ergebnissen des OeNB-Konjunkturindikators vom Juli rechnet die Notenbank für das zweite Quartal 2009 noch mit einem Rückgang des realen BIP um 0,9 Prozent (saison- und arbeitstägig bereinigt, im Vergleich zum Vorquartal). Im dritten Quartal 2009 werde die österreichische Wirtschaft dann nur mehr geringfügig schrumpfen (minus 0,3 Prozent).

"In den letzten Monaten haben sich die Konjunkturaussichten tendenziell verbessert", so Nowotny, "es wäre aber noch viel zu früh, daraus einen Aufschwung abzuleiten." Erstmals seit längerer Zeit hätten sich in den vergangenen Wochen die Aussichten für die Weltwirtschaft aufgehellt. Nicht nur "soft facts" (Vertrauensindikatoren und Umfragen) würden dies untermauern, sondern zuletzt auch erst "hard facts".

Positive Signale aus den Exportmärkten

So sei die Industrieproduktion im Euroraum im Mai gegenüber April um 0,5 Prozent gewachsen. Positive Signale kommen laut OeNB auch aus China und Indien. Und erstmals seit Ausbruch der Finanzkrise seien auch wieder Wachstumsprognosen nach oben revidiert worden. IWF und die OECD sehen die Weltwirtschaft 2010 nun etwas optimistischer als zuletzt.

In Österreich zeigten die für eine Belebung so wichtigen Exportzahlen zuletzt ebenfalls eine gewisse Stabilisierung, hieß es heute. Zwar seien in den ersten vier Monaten des Jahres die Güterexporte um fast 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr eingebrochen, im März und April sei das Exportvolumen im Vergleich zum jeweiligen Vormonat jedoch wieder geringfügig gestiegen. Im 2. Quartal sollte dieser Trend angehalten haben.

Nicht zuletzt sollen die Konjunkturpakete im Jahresverlauf ihre volle Wirkung entfalten, so Nowotny, ebenso die Steuerreform. Das sollte einem Einbruch des privaten Konsums entgegenwirken, aber auch Investitionen stimulieren. Am Arbeitsmarkt wird mit einer weiteren Eintrübung gerechnet.

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