Strafermittlung gegen Tesla-Chef

Aktien-Tweet: Für Musk wird es eng

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Ermittler haben weitere Unterlagen zu Vorgang angefragt.

Die Untersuchungen amerikanischer Behörden zum  kurzlebigen Plan  von Tesla-Chef  Elon Musk , den Elektroautobauer von der Börse zu nehmen, weiten sich aus. Das US-Justizministerium habe beim Unternehmen Unterlagen zu dem Vorgang angefragt, wie Tesla am Dienstag unter anderem dem "Wall Street Journal" bestätigte. Nach Informationen der "New York Times" forderte die Börsenaufsicht SEC zudem förmlich Dokumente bei der Bank Goldman Sachs und der Investmentfirma Silver Lake an.

Die Anfrage des Justizministeriums, freiwillig mehr Informationen bereitzustellen, kann ein erster Schritt in einem strafrechtlichen Ermittlungsverfahren werden. Tesla äußerte zugleich die Hoffnung, dass die Analyse der ausgehändigten Dokumente die Angelegenheit aus der Welt schaffen werde.

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Musk hatte am 7. August in einem Tweet überraschend verkündet, er erwäge, Tesla zum Aktienkurs von 420 Dollar (359,07 Euro) von der Börse zu nehmen. "Finanzierung gesichert", fügte er hinzu. Dieser Satz zog bereits die Aufmerksamkeit der US-Börsenaufsicht SEC auf sich. Denn Musk räumte später ein, dass eine Finanzierungszusage aus Saudi-Arabien noch nicht in trockenen Tüchern gewesen sei - obwohl er diesen Eindruck Ende Juli gewonnen habe. Weniger als drei Wochen nach der Ankündigung gab Musk den Plan wieder auf, unter anderem weil einige Anleger die Idee kritisch sahen. Dabei bekräftigte er zugleich seine Überzeugung, dass "mehr als genug Geld" vorhanden gewesen wäre, um Tesla von der Börse zu nehmen.

Die SEC will nach bisherigen Informationen unter anderem klären, inwieweit der Verwaltungsrat von dem Vorhaben wusste und wie weit die Finanzierungszusagen fortgeschritten waren. Nach Musks Ankündigung war der Aktienkurs zunächst an die Marke von 380 Dollar hochgesprungen und fiel inzwischen auf rund 280 Dollar zurück. Sollten die Behörden zu dem Schluss kommen, dass die Ankündigung nicht ernst gemeint war oder die Finanzierung nicht wirklich gesichert, könnten sie den Tweet als Versuch einer Kursmanipulation interpretieren.

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Die Tesla-Aktie ist ein beliebtes Spekulationsobjekt bei Anlegern, die auf sinkende Kurse wetten. Diese sogenannten Leerverkäufer verkaufen geliehene Aktien - in der Hoffnung, vor dem Rückgabetermin Anteilsscheine günstiger wieder zurückzukaufen. Musk wirft den Leerverkäufern seit Jahren vor, Stimmung gegen Tesla zu machen, um die Aktienkurse zu drücken. Durch den Kurssprung dürften so einige von ihnen auf Verlusten sitzengeblieben sein.

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