Die Konjunkturflaute bremst die internationalen Betriebsansiedlungen in Österreich: Im ersten Halbjahr gingen sie um 27 Prozent auf 84 zurück, teilte die Betriebsansiedlungsagentur Austrian Business Agency (ABA) mit. Die Investitionen gingen noch stärker zurück und sanken auf 37 Mio. Euro (-74 Prozent).
Die Zahl der durch die Ansiedlungen geschaffenen Jobs gab um 42 Prozent auf 523 nach. Die zweite Jahreshälfte dürfte ähnlich schlecht verlaufen: ABA-Geschäftsführer Rene Siegl rechnet mit keiner "substanziellen Verbesserung".
Angesichts der Konjunkturflaute verlaufen vor allem größere Vorhaben schleppend und es werden "nur kleine und Kleinstprojekte realisiert", sagte Siegl. Trotz der aktuellen Situation zeigt sich die ABA "verhalten optimistisch" und glaubt, dass die Umsetzung der Investitionsvorhaben, die in der Pipeline stecken, nach dem Anspringen der Konjunktur "wieder an Momentum gewinnen wird".
Wien belietester Ansiedlungsort, Deutschland stärkster Investor
Wien war laut ABA beliebtester Ansiedlungsort. Hier ließen sich im ersten Halbjahr 53 Unternehmen nieder, nach 45 im Vorjahr. Tirol liegt auf Rang zwei mit 10 Ansiedlungen, gefolgt von Salzburg (6), Vorarlberg (4), Oberösterreich (4), Niederösterreich (3), dem Burgenland (2) und Kärnten (1).
Stärkster Investor war Deutschland mit 24 Ansiedlungen, gefolgt von Italien (10). Aus dem CEE-Raum siedelten sich 18 Unternehmen an. Spitzenreiter war dabei Russland mit 7 Firmen, vor Ungarn (6), der Ukraine (4) und Tschechien (1).
Entgegen dem Niederlassungstrend entwickelte sich die Headquarter-Ansiedlung. Im ersten Halbjahr wurden hierzulande sechs Firmensitze gegründet, im ersten Halbjahr 2008 waren es fünf.