Schwierige Situation für Vorarlbergs Industrie

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Die Vorarlberger Industriebetriebe stellen eine leichte Verbesserung der Geschäftslage fest, die Situation ist aber weiterhin schwierig. Das geht aus der aktuellen Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung Vorarlberg (IV) und der Wirtschaftskammer zum 3. Quartal 2009 hervor.

"Für eine Jubelstimmung oder für eine Entwarnung ist es noch zu früh, denn wir bewegen uns nach wie vor auf einem sehr niedrigen Niveau", kommentierte IV-Geschäftsführerin Michaela Wagner die Ergebnisse. An der Umfrage beteiligten sich 49 Unternehmen mit rund 21.700 Beschäftigten.

12 % der befragten Unternehmen beurteilten die aktuelle Geschäftslage als gut, 74 % als durchschnittlich, aber immerhin 14 % noch als schlecht. Vorsichtiger Optimismus drückte sich in der erwarteten Geschäftslage in sechs Monaten aus: 11 % gehen von einer Verbesserung aus, 8 % von einer Verschlechterung. Die restlichen Unternehmen glauben nicht an eine Veränderung.

Während sich beim Auftragsbestand und bei den Exporten eine Entspannung einstellte, werden die erwartete Produktionstätigkeit in drei Monaten sowie die Verkaufspreise im nächsten Quartal nach wie vor sehr negativ bewertet. Die Ertragssituation hat sich gebessert, auch wenn sie von 29 % der Betriebe als schlecht eingestuft wird, von 41 Prozent hingegen als gut. Hinsichtlich des Beschäftigtenstands in drei Monaten gehen 13 % der Unternehmen von einem Plus an Beschäftigten aus, 15 % rechnen mit weniger Mitarbeitern.

Branchen äußerst unterschiedlich

In der Betrachtung der einzelnen Branchen zeigte sich ein sehr differenziertes Bild. In der Maschinen-/Metallindustrie ist laut Wagner "kein Licht am Ende des Tunnels" auszumachen, kein einziges Unternehmen bezeichnete die Geschäftslage als gut. Ebenso trüb sind die Aussichten in der Textilindustrie, in der 56 Prozent der Firmen die Ertragssituation als schlecht beurteilten.

Etwas besser ist es um die Nahrungs- und Genussmittelindustrie sowie um die Elektroindustrie bestellt. In der Nahrungsmittelindustrie berichteten 19 % der befragten Betriebe von einer guten Geschäftslage, die sich noch weiter verbessern soll. Die besten Werte wurden in der Elektroindustrie verzeichnet. Die Geschäftslage stuften 49 % der Unternehmen als gut ein, Kopfzerbrechen machen allerdings ein erwarteter Rückgang der Verkaufspreise.

"Euphorie ist fehl am Platz, von einer wirtschaftlichen Erholung kann noch keine Rede sein", betonte Wagner. Es könne noch Jahre dauern, bis die einzelnen Branchen das Niveau von 2008 wieder erreicht haben, sagte die IV-Geschäftsführerin. Völlig kontraproduktiv seien gerade jetzt überzogene Lohnforderungen bei den KV-Verhandlungen sowie eine unflexible Haltung beim Thema Durchrechnungszeiten für Überstunden.

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