Die Siemens AG hat in den vergangenen fünf Jahren Aufträge in Südafrika für Infrastrukturprojekte im Wert von rund 1 Milliarde Euro lukriert. Der Großteil entfällt auf den Ausbau der Energieinfrastruktur, so das Unternehmen in einer Aussendung. Südafrika hatte im Jänner und Februar 2008 Teile des Landes wegen Überlastung temporär vom Stromnetz nehmen müssen. Das Stromnetz gilt als veraltet und unterentwickelt.
Projekte des Siemens-Sektors Energy machen laut Unternehmensangaben rund 80 Prozent der Aufträge im Zusammenhang mit der Fußballweltmeisterschaft 2010 aus, so Siegfried Russwurm, Vorstandsmitglied von Siemens und zuständig für das Afrika-Geschäft. Die wichtigsten Großprojekte im Auftrag des staatlichen Stromkonzerns Eskom waren der Bau des Ankerlig-Kraftwerks in Kapstadt und des Gourikwa-Kraftwerks in Mossel Bay.
Die Kraftwerke sollen helfen, die Spitzenlasten im landesweiten Energienetz während der Fußballweltmeisterschaft zu bedienen. Diese Kraftwerke dienen darüber hinaus dazu, die allgemeine Energieversorgungssicherheit von Bevölkerung und Wirtschaft zu erhöhen. Beide Kraftwerke können in Spitzenzeiten 2100 Megawatt für das nationale Stromnetz produzieren.
Die Verbesserung der Energieversorgung sei eine der dringendsten Herausforderungen auf dem gesamten afrikanischen Kontinent, sagte Russwurm. Der Bedarf nach Energie ist enorm: Derzeit haben nach Angaben der Vereinten Nationen rund 530 Millionen Afrikaner keinen Zugang zum Energienetz. In 20 Jahren könnte diese Zahl auf 600 Millionen steigen. Alte und schlecht gewartete Netze führen in vielen Gegenden zu regelmäßigen Stromausfällen.