Slowakei mit Hochschul-Skandal konfrontiert

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Die Universität im westslowakischen Trencin soll in verkürzten Verfahren Ingenieursdiplome zuerkannt haben. Bildungsminister Jan Mikolaj kündigte an, das Ministerium werde die in den vergangenen Jahren erteilten Diplome überprüfen, ob sie gemäß den Vorschriften erworben wurden.

Im Visier der Medien stehen 2 Fälle, bei denen die Kinder akademischer Würdenträger binnen eines Jahres ihr Ingenieurstudium absolvierten. Die Tageszeitung "Pravda" berichtete, der Skandal mit unrechtmäßig erteilten Diplomen könnte sich ausweiten.

In der Slowakei läuft seit geraumer Zeit eine Diskussion über die Qualität der Hochschulbildung. Derzeit sind im Land 33 Universitäten tätig, darunter elf private Hochschulen. Besonders die Qualität des Studiums an den privaten Hochschulen ist fraglich. Die Universität in Trencin gehört zu den neu gegründeten privaten Universitäten.

Die Diskussion wird auch durch Skandale einer unrechtmäßigen Erteilung von Jus-Diplomen an einer Universität im tschechischen Pilsen (Plzen) angeregt.

Die in der Tschechischen Republik tätigen privaten Hochschulen eröffnen oft Zweigstellen in der Slowakei, die slowakischen privaten Hochschulen wiederum welche in Tschechien. Die tschechischen und slowakischen Kommissionen, die für die Akkreditierungsverfahren zuständig sind, planen gemeinsam Maßnahmen zu setzen, die die Qualität der Hochschulbildung bewahren sollen.

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