Die größte Bank Sloweniens, die Nova Ljubljanska banka (NLB), hat die geplante Kapitalaufstockung in Höhe von 250 Mio. Euro aufgeschoben. Die Kapitalerhöhung mit Ausgabe neuer Vorzugsaktien wird voraussichtlich im 1. Quartal 2010 stattfinden.
Als Grund für die Verschiebung des Terminplans wurde eine Vereinbarung der zwei größten Aktionäre, dem slowenischen Staat und der belgische Bankgruppe KBC, angegeben. Die Wirtschaftszeitung "Finance" berichtet indessen, dass sich das slowenische Finanzministerium und die KBC nicht auf Bedingungen einigen könnten, unter denen die Belgier bereit wären, an der Kapitalaufstockung teilzunehmen.
Würde die KBC bei der Kapitalerhöhung nicht mitziehen, würde ihr die Verringerung ihrer derzeit knapp 30,6 % der Stimmrechte drohen. Damit wäre der NLB-Anteil, den sie seit längerem zu verkaufen versucht, für potenzielle Käufer weniger interessant. Außerdem wird die KBC-Teilnahme durch die Verpflichtung gegenüber der EU-Kommission erschwert: Als die Bankgruppe vor kurzem Staatshilfe erhalten hatte, hat sie sich zum Verkauf ihres NLB-Anteil verpflichtet, so die Zeitung.
Die NLB will die 250 Mio. Euro an frischem Kapital für die Kreditvergabe und eine ausreichende Risikovorsorge gebrauchen, sollte sich die Wirtschaftskrise längere Zeit fortsetzen. Die NLB steht zu 33,1 % direkt im Besitz des slowenischen Staats, die belgische Bankgruppe KBC hält 30,57 % der Anteile, die Investitionsfirma Poteza Nalozbe 6 % und die staatlichen Fonds KAD und SOD jeweils 5 %.