Sloweniens Metaller streiken für höhere Löhne

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In der slowenischen Metall- und Elektroindustrie haben am Freitag (13.11.) fast 30.000 Arbeiter im ganzen Land die Arbeit niedergelegt. Mit einem ganztägigen Warnstreik wollen sie ihre Lohnforderungen durchsetzen. Die größte slowenische Gewerkschaft der Metall- und Elektroarbeiter SKEI ist mit der Teilnahme zufrieden. Sie zeige, dass ein Arbeiteraufstand "längst fällig war", sagte SKEI-Chefin Lidija Jerkic.

Nach ersten Schätzungen von SKEI nehmen an dem Streik über 70 Prozent ihrer insgesamt 40.000 Mitglieder teil, bestreikt werden mehr als die Hälfte von etwa 300 Unternehmen, in denen die Gewerkschaft tätig ist. "Ich bin mit der Teilnahme zufrieden. Angesichts dessen, was die Arbeitnehmer in der vergangenen Woche gemacht haben, ist sie über meinen Erwartungen ausgefallen", sagte Jerkic zum Internetportal "24ur.com" mit Anspielung auf die Versuche in einigen Unternehmen, mit Druckausübung den Streik zu verhindern.

Die Metallergewerkschaft fordert eine Anhebung des Mindestlohns in der Branche auf 600 Euro netto sowie eine einmalige Gehaltszulage in Höhe von 150 Euro. Nach Angaben von SKEI verdienen etwa 24.000 von insgesamt 81.000 Beschäftigten in der Branche derzeit weniger als 600 Euro.

Einigung in manchen Unternehmen

In einigen Unternehmen konnte kurz vor dem Streikbeginn doch noch eine Einigung über die Lohnerhöhung erreicht werden. Diese Unternehmen hatten vorzeitig nachgegeben und gezeigt, dass höhere Löhne doch möglich seien, sagte Jerkic. Die Arbeitgeber haben in den bisherigen Verhandlungen die Forderungen angesichts der Wirtschaftskrise als unreal zurückgewiesen.

Um ihre Lohnforderungen durchzusetzen, ist SKEI auf weitere Streikaktionen bereit. Der heutige Warnstreik sei nur der erste Schritt, der nächste würde ein Generalstreik bis zur Erfüllung der Forderungen sein, kündigte die Gewerkschaftschefin an.

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