Tauron-IPO: Polen lukriert 1 Mrd. Euro

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Der polnische Staat wird durch den Verkauf eines Mehrheitspakets am Stromerzeuger Tauron 4,2 Mrd. Zloty (1,03 Mrd. Euro) einnehmen. Das ergibt sich aus dem Ausgabepreis von 0,57 Zloty pro Aktie, den das Schatzministerium am Dienstag bekanntgab.

Rund 52 % des Unternehmens stehen zum Verkauf. 25 % der angebotenen Aktien werden in die Hände von Kleinanlegern gehen, der Rest an institutionelle Anleger. Tauron wird am 30. Juni erstmals an der Warschauer Börse gehandelt.

Der Börsengang des Unternehmens sorgte für großes Interesse bei privaten Investoren. Mehr als 230.000 Polen haben laut Schatzministerium Tauron-Aktien gezeichnet. "Das ist doppelt so viel wie erwartet", erklärte Schatzminister Aleksander Grad bei einer Pressekonferenz. Schon früher hatte Grad erklärt, das Angebot der Tauron-Aktien sei die letzte Gelegenheit für Privatanleger, bei einem Börsengang in Mittel- und Osteuropa Anteile eines Energieunternehmens dieser Größe zu erwerben.

Tauron erzielte im vergangenen Jahr einen Nettogewinn von 898 Mio. Zloty und konnte das Ergebnis des Vorjahres damit fast verfünffachen. Vorstandsvorsitzender Dariusz Lubera erklärte bei einer Pressekonferenz, die Verbesserung sei vor allem durch Kosteneinsparungen erreicht worden.

Tauron ist einer der vier großen regionalen Energie-Konzerne, die vor fünf Jahren von der Regierung geschaffen wurden. Mit seinen über 28.000 Mitarbeitern versorgt Tauron den Süden Polens mit Strom. Die Pläne des Unternehmens sehen bis 2020 Investitionen von 30 Mrd. Zloty vor, geplant ist der Neubau und die Erweiterung von Kraftwerken.

Der Börsengang gehört zur Privatisierungsstrategie der Regierung, durch die sie heuer die Rekordsumme von 25 Mrd. Zloty einnehmen will. Im ersten Quartal 2010 wurden Einnahmen in der Höhe von 5,2 Mrd. Zloty lukriert. Im Mai kam zusätzlich der Versicherungsriese PZU an die Börse - mit einem Volumen von 8,1 Mrd. Zloty der bisher größte Börsengang in der Geschichte des Warschauer Parketts.

An dieser Privatisierung hatten sich 250.000 Kleinanleger beteiligt. Im vergangenen Jahr hatte der polnische Staat 6,6 Mrd. Zloty aus Privatisierungen eingenommen.

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