Folgen der Schmiergeldaffäre: MAN tauschte nahezu die komplette Vertriebsführungs-Mannschaft der Nutzfahrzeugsparte in Deutschland aus.
Dort mussten demnach drei Top-Manager gehen. Auch in Österreich sei der bisherige Statthalter ausgewechselt worden. Rund ein halbes Dutzend weiterer Verkaufs- und Vertriebsmitarbeiter an verschiedenen Nutzfahrzeugstandorten in Deutschland seien beurlaubt und sollten demnächst ausgetauscht werden, berichtet der "Spiegel".
Ein MAN-Sprecher bestätigte die personellen Änderungen im Konzern, nannte aber keine Details. "Der Neuanfang im Vertrieb der Nutzfahrzeugsparte in Deutschland ist gewollt, und entsprechende Personalmaßnahmen wurden eingeleitet. Damit wird keine strafrechtliche Bewertung durch MAN vorgenommen", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters.
Der Sprecher wollte sich nicht zu einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" äußern, wonach der MAN-Aufsichtsrat bis zum Jahresende Klarheit über das Ausmaß der Schmiergeldaffäre haben will. Dem Bericht zufolge soll MAN-Chef Hakan Samuelsson dem Kontrollgremium am 11.12. Bericht erstatten. MAN steht im Verdacht, jahrelang den Verkauf von Lastwagen und Bussen mit Hilfe von Schmiergeldern angekurbelt zu haben. Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt seit Mai.