Ungarn lukriert 450 Mio. Euro aus Emissionshandel

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Die ungarische Regierung hat CO2-Zertifikate im Ausmaß von 44 Mio. Tonnen Kohlendioxid um rund 120 Mrd. Forint (450 Mio. Euro) verkauft, berichtete die ungarische Tageszeitung "Nepszabadsag".

Diese Summe könnte bereits innerhalb weniger Tage in die Staatskasse fließen. Ungarn verfüge nach der von der EU-Kommission für 2008 bis 2012 zuerkannten Quote jährlich über 108 Millionen Tonnen CO2. Der Großteil davon würde im Inland gebraucht. Dennoch könnten insgesamt 100 Millionen Tonnen für den Emissionshandel bereitgestellt werden.

Nach Marktinformationen würde der Zertifikationspreis für eine im Kyoto-Abkommen festgelegte Einheit ("Assigned Amount Units" - AAU) im internationalen Handel gegenwärtig bei 8 bis 10 Euro liegen. Für den gesamten fünfjährigen Zyklus könnte sich Ungarn Einnahmen aus dem Emissionshandel in der Höhe von 790 bis 900 Mio. Euro sichern.

Laut "Nepszabadsag" liegen keine Informationen über die Käufer der ungarischen Quoten vor. Bisher hätte man einschlägige Geschäfte mit Spanien, Belgien und Japan getätigt und 11,6 Millionen Tonnen verkauft. Die Verwendung der Einnahmen aus dem Emissionshandel ist auf Umweltschutz und die Entwicklung grüner Technologien beschränkt.

Ziel des 2004 gestarteten europäischen Emissionshandels besteht darin, Unternehmen über wirtschaftliche Anreize zum Klimaschutz zu bewegen. Wer mehr CO2 ausstößt, muss Verschmutzungsrechte, die sogenannten Zertifikate, kaufen. Wer weniger verschmutzt, kann Zertifikate verkaufen.

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