Die US-Industrie hat im April so viele Aufträge für Maschinen, Fahrzeuge und andere langlebige Güter erhalten wie seit der Lehman-Pleite nicht mehr.
Die Bestellungen legten um 2,9 % zum Vormonat auf knapp 194 Mrd. Dollar (158 Mrd. Euro) zu, teilte das Handelsministerium am Mittwoch mit. Der Anstieg fiel mehr als doppelt so stark aus wie von Analysten vorhergesagt. Der Auftragseingang war zugleich der stärkste seit September 2008, als die weltweite Finanzkrise mit der Lehman-Pleite ihren Anfang nahm.
Der "Boeing-Effekt"
Für den Schub sorgte vor allem der Flugzeughersteller Boeing. Der EADS-Konkurrent hatte im April 34 Aufträge für seinen teures Modell 777 erhalten. Dadurch schossen die Bestellungen für zivile Flugzeuge um insgesamt 228 % in die Höhe. Ohne den Transportsektor wären die Bestellungen um 1 % zurückgegangen.
Die Bestellungen langlebiger Güter gelten als wichtiger Indikator für die künftige Konjunkturentwicklung. Teure Anschaffungen werden in der Regel nur dann getätigt, wenn Unternehmen mit einer anhaltenden guten Nachfrage rechnen.