Der Vertrag über den Reaktor-Neubau in Jaslovske Bohunice zwischen der staatlichen Gesellschaft für Kernenergie (JAVYS) und CEZ ist teilweise veröffentlicht worden. NGOs hatten dies gefordert.
CEZ beharrte allerdings darauf, dass einige Teile des Vertrages "Geschäftsgeheimnis" bleiben. So wurde ein Kompromiss erzielt, wonach einige Passagen des Vertrages nur in Form einer "Beschreibung" zugänglich gemacht wurden.
Finanzierung bleibt Geheimnis
Geheimblieben sind zum Beispiel die Passagen über die Finanzierung des Baus. "Die slowakische Öffentlichkeit hat alle Informationen erhalten, auf die sie Anspruch hat, und zugleich wird das Geschäftsgeheimnis respektiert", sagte CEZ-Sprecherin Eva Novakova gegenüber Medien. Das neue Atomkraftwerk soll bis 2020 in gebaut werden und eine Leistung von 1.700 Megawatt haben.
In Bohunice wurden die beiden Reaktorblöcke sowjetischer Bauart der Anlage V-1 stillgelegt, 2006 bzw. zum Jahreswechsel. Dies war eine Voraussetzung für den EU-Beitritt der Slowakei. Die Slowakei verfügt an dem Standort noch über zwei jüngere Atomreaktoren (V-2), die weiter in Betrieb sind und dies bleiben können.
Vor dem Hintergrund des russisch-ukrainischen Gasstreits und Lieferausfällen hatte die slowakische Regierung Anfang des Jahres erwogen den zweiten Reaktor der Anlage V-1 in Bohunice wieder hochzufahren. Österreich protestierte dagegen. Schließlich kam es doch nicht zu einer Wiederinbetriebnahme.
In der Slowakei wird auch das AKW Mochovce ausgebaut. Die italienische Enel, die Mehrheitseigentümerin der Slowakischen Elektrizitätswerke (SE), errichtet dort die Blöcke 3 und 4. Auch dagegen regt sich in Österreich Widerstand von Umweltorganisationen und vor allem auch der Stadt Wien.