Verzögerung bei Breitenfeld-Börsegang

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Der obersteirische Edelstahlhersteller Breitenfeld hat seinen Börsengang noch keinesfalls ad acta gelegt. "Ich schließe ein IPO (Initial Public Offering, Anm.) nicht aus, sehe das aber nicht in 2010 oder 2011 - vielleicht aber in 2012. Wir haben keine Zwänge in diese Richtung", sagte der Vorstandsvorsitzende Rudolf Jurak zur APA.

Das IPO hatte sich im Juli vor einem Jahr zerschlagen, noch bevor die Finanz- und Wirtschaftskrise in der Stahlbranche so richtig einsetzte. Die Börsenträume sind nun in weitere Ferne gerückt.

Mitten in der Krise hat Breitenfeld mit Sitz in Mitterdorf im Mürztal sein neues Stahlwerk um 57 Mio. Euro fertiggebaut und damit die Produktionskapazität von 170.000 auf bis zu 300.000 Jahrestonnen fast verdoppelt. Im September findet die offizielle Eröffnung statt. "Auch nach dieser Investition haben wir noch eine Eigenkapitalquote von knapp über 30 Prozent", betonte Jurak.

Produktionseinbruch

An eine finanziell interessante Auslastung ist aber vorerst nicht zu denken. Im soeben abgelaufenen Geschäftsjahr 2008/09 (per Ende Juni) sei die Produktion gegenüber dem Jahr davor von 160.000 auf 130.000 Tonnen eingebrochen. Für das neue Jahr rechnet Breitenfeld mit einem Anstieg des Ausstoßes auf 153.000 Tonnen.

In den vergangenen zwölf Monaten habe sich die EBITDA-Marge des Unternehmens auf 11 Prozent halbiert - nach 22 bzw. 16 und 12 Prozent in den Jahren davor. "Das Geschäft ist im November sehr abrupt abgebrochen, danach hat sich der Auftragsstand mehr als halbiert", berichtete der Unternehmenschef.

Die Aufträge kommen nun sehr kurzfristig - die Kunden verarbeiten den Edelstahl, den sie auf Lager haben. "Wir hören nach wie vor von unseren Kunden, dass es bei großen Projekten an der Finanzierung klemmt - das Thema ist noch nicht ausgestanden."

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