WTO: US-Arbeitslosigkeit wird zu Protektionismus führen

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Durch die wachsende Arbeitslosigkeitkeit in den USA steht nach Ansicht von WTO-Generaldirektor Pascal Lamy ein neuer Protektionismus in den USA bevor.

Derzeit sei die Administration von US-Präsident Barack Obama nicht protektionistisch eingestellt, doch hänge die Handelspolitik der USA von der Lage auf dem Arbeitsmarkt ab, meinte Lamy in einem "Standard"-Interview: "Die USA haben 10 % Arbeitslosigkeit. Möglicherweise sind es bald 12 oder 13 %. Das ist ein großer sozialer und politischer Schock und wird protektionistische Reaktionen heraufbeschwören", so der WTO-Generaldirektor.

Im Zentrum der laufenden Gespräche der WTO-Mitglieder zur weiteren Öffnung der globalen Märkte stünden die USA und große Schwellenländer, da sei eine Annäherung in den Bereichen Marktzugang für Agrargüter und Marktzugang für Industriegüter nötig. Hier gehe es um eine gemeinsame Verantwortung, daher wolle er nicht mit dem Finger auf jemanden zeigen.

Das aktuelle WTO-Dilemma: Die Schwellenländer wollen einen besseren Zugang zu den Agrarmärkten des reichen Nordens und die großen Industrieblöcke wie die USA und die EU einen besseren Zugang für ihre Industrien zu den Märkten des Südens.

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