Preiserhöhung

Westbahn "verlängert" Kilometerbank-Strecken

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Versteckte Tariferhöhung durch verwirrende Messeinheiten: Kritik von Schienen-Control.

Die private ÖBB-Konkurrenz Westbahn hat mit 1. März 2014 nicht nur die Tarife erhöht, sondern auch die einzelnen Streckenabschnitte "verlängert" - Linz und Wels sind bei der Westbahn jetzt beispielsweise nicht mehr 25 Kilometer, sondern 30 Kilometer voneinander entfernt, berichtet help.orf.at am Wochenende. Die Verlängerung trifft Käufer sogenannter "Kilometerbanken".

Bei der im Voraus gekauften Kilometerbank sei durch die Verlängerung von manchen Strecken eine Preiserhöhung erzielt worden, heißt es in dem Bericht. Nicht nur Linz und Wels sind bei der Tarif-Reform auseinandergedriftet, auch der Weg von Wien-Westbahnhof nach Wien-Hütteldorf ist laut ORF länger geworden. Dafür hat sich die Strecke von Wien-West nach Salzburg um 20 Kilometer verkürzt.

Kilometer sind Kilometer
Die Westbahn begründet die veränderten Strecken-Längen damit, dass die Kilometer in der Kilometerbank keine Kilometer, sondern Tarifeinheiten seien. Außerdem sei die Mindestabbuchung auf 30 Kilometer angehoben worden, früher waren es 23. In einer Stellungnahme gegenüber der help-Redaktion hieß es zudem, dass man bei der Anpassung der Tarifkilometer bestrebt gewesen sei, "das Rabattausmaß der jeweiligen Streckenrelationen gleichmäßig zu gestalten".

Die zuständige Behörde, der Schienen-Control, sieht die Änderung der Kilometerbank "zumindest als problematisch". "Ein durchschnittlich verständiger Kunde geht davon aus, dass er Kilometer bezahlt und nicht irgendeine fiktive Zahl", kritisiert die Behördenchefin, Maria-Theresia Röhsler. Als Schlichtungsstelle sei man gerade dabei, Lösungen für die Beschwerden zu finden.

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