Kinder essen Pfannkuchen gerne und regelmäßig. Bei Erwachsenen haben die flachen Teigkreise dagegen eher das Image von einfachen, nicht sehr originellen Speisen. Doch Pfannkuchen haben wie ihre deutlich dünneren Verwandten aus Frankreich, die Crêpes, mehr Vorteile als nur schnell zubereitet zu sein.
Schließlich können ihre Zutaten so variiert werden, dass süße und salzige Speisen entstehen - und aufwendigere Alternativen können sogar Gästen serviert werden. Auch die Rezepte haben nur kleine Abweichungen: Die Grundzutaten sind stets Eier, Milch und Mehl. Auf 250 Gramm Mehl kommen etwa 500 Milliliter Milch, drei Eier und eine Prise Salz. Crêpes können mit weniger Mehl und mehr Flüssigkeit hergestellt werden. Ein Grundrezept ist beispielsweise, 150 Gramm Mehl mit 150 Millilitern Milch, drei Eiern und einer Prise Salz zu verquirlen und anschließend 150 Milliliter kohlensäurehaltiges Mineralwasser unterzurühren.
Dabei müsse es aber nicht bleiben, betont die Kochbuch-Autorin Tanja Dusy aus München. Von beiden Gerichten gibt es viele Abwandlungen, allein durch das Verhältnis der Zutaten können die Speisen verändert werden. "Vor allem aber können weitere Zutaten hinzugegeben und die eigentlich schlichten Rezepte aufgepeppt werden."
Für eine süße Pfannkuchenvariante können Vanillezucker, fein geriebene Orangenschale, gehackte Nüsse, Kokosflocken oder ein Schuss Amaretto in den Teig gegeben werden. "Außerdem kann man die fertig gebackenen Pfannkuchen mit Marmelade, wenig gesüßtem Fruchtmus aus dem Bioladen oder Nuss-Nougat-Cremes bestreichen", sagt sie. Lecker sei auch, Quark, Joghurt oder Mascarpone - bei Bedarf mit Früchten oder geraspelter Schokolade vermischt - auf die Pfannkuchen zu streichen und diese dann einzurollen.
Ähnliches gilt für die süßen Crêpes. "Die Crêpes Suzette sind eine klassische Nachspeise", sagt Klaus-Wilfried Meyer vom Verband der Köche Deutschlands in Frankfurt/Main. "Dafür werden die kleinen und hauchdünnen Pfannkuchen in einer Lösung aus Zucker, Orangensaft und Orangenlikör gebacken und anschließend vor den Gästen mit Likör übergossen und flambiert."
Wer es lieber etwas deftiger mag, lässt bei den Pfannkuchen zuerst den Zucker weg, sagt Meyer. "Stattdessen können in den Teig klein gehackte Kräuter oder Bärlauch gegeben werden." Dusy ergänzt: "Schnittlauchröllchen, Frühlingszwiebeln, Kümmel oder etwas Bier statt Milch verleihen dem Teig ebenfalls gleich eine herzhaftere Note."
Darüber hinaus kann der herzhafte Pfannkuchen auch gefüllt und als ansprechende Hauptspeise serviert werden. "Wer mag, kann zum Beispiel fein pürierten Spinat untermischen und später in die fertig gebackenen Pfannkuchen Lachsstreifen einrollen", sagt Meyer, der als Ernährungsberater im Klinikum Bielefeld arbeitet.
Crêpes müssen ebenfalls nicht nur süß serviert werden, sagt Dusy. "Wird Buchweizenmehl statt normalem Mehl hinzu gegeben, bekommen die Crêpes einen nussigen Geschmack." Außerdem könnten sie mit einer Mischung aus Schinken, geriebenem Käse, Ei und Speck belegt und zu kleinen Päckchen zusammengeklappt werden. "Mit all' diesen Varianten muss man sich bei Gästen wirklich nicht schämen", findet die Autorin.
Ein weiterer Vorteil ist, dass Pfannkuchen gut vorbereitet und für Blitzbesuch oder Hungerattacken aufbewahrt werden können: Dafür werden die fertig gebackenen Pfannkuchen nach den Auskühlen übereinandergestapelt, zusammengerollt und fest in Alufolie gewickelt, erklärt Dusy. "So bleiben sie mindestens zwei Tage im Kühlschrank haltbar."
Wer die Pfannkuchen dagegen lieber einfrieren will, sollte sie abkühlen lassen und jeweils ein Pergamentpapier dazwischen legen. Dann könne der Pfannkuchen-Stapel problemlos in einem Plastikbeutel eingefroren und mehrere Monate gelagert werden, sagt Dusy. "Die kalten oder noch gefrorenen Pfannkuchen werden anschließend einzeln entnommen und in einer Pfanne bei mittlerer Hitze wieder aufgebacken oder in der Mikrowelle erhitzt."