Coronavirus

17-jährige Carsyn überlebte Krebs und starb an Corona

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Ihr Tod hätte sich wahrscheinlich verhindert lassen können, aber stattdessen versuchte ihre Mutter, eine Corona-Skeptikerin, ihre Tochter selbst zu kurieren.

USA. Die 17-jährige Carsyn Davis aus Fort Myers (US-Bundesstaat Florida) besiegte Krebs und ist nun am Coronavirus gestorben. Laut "Washington Post" infizierte sich der Teenie bei einem Kirchen-Fest mit Corona. Dort seien etwa 100 Gäste anwesend gewesen. Niemand habe einen Abstand gewahrt oder eine Maske getragen. 

Die 17-Jährige hatte ein schwaches Immunsystem. Sie litt an Fettleibigkeit und einer Störung des Nervensystems. Seit Carsyn ein kleines Kind ist, hat sie Krebs. Mit ihrer Krankengeschichte galt sie zur Risikogruppe bei einer Corona-Ansteckung. Und so kam es auch. Ihre Mutter nahm das Coronavirus nicht ernst genug und fuhr mit Carsyn zur Kirchen-Feier und setzte sie damit einer großen Gefahr aus. 

Tatsächlich steckte sich die 17-Jährige mit dem Virus an. Doch auch nach der Infektion dauerte es zu lange, bis sie ihre Tochter zur Behandlung in ärztliche Obhut gab. Ihre Mutter gab ihr stattdessen zuerst Azithromycin – ein Antibiotikum, das bei bakteriellen Infektionen der oberen und unteren Atemwege angewendet wird.

Dann wurden die Symptome stärker. Die Mutter kam auf die Idee, Carsyn an das Sauerstoffgerät des Großvaters anzuschließen. Schließlich gab sie ihrer Tochter auch noch Hydroxychloroquin. Das ist ein Malaria-Medikament, das US-Präsident Donald Trump als wirksames Mittel gegen Covid-19 empfohlen hatte. Aber Wissenschaftler warnen vor dem Medikament, Studien haben ergeben, dass es die Sterberate sogar erhöht. Weil das Hydroxychloroquin nicht wirkte, brachten die Eltern Carsyn ins Spital. Als die Ärzte sie an ein Beatmungsgerät anschließen wollten, waren die Eltern dagegen.

Ihrer Mutter wird nun vorgeworfen, dass sie den Tod ihrer Tochter mitverschuldet habe, weil sie Carsyn zum Kirchen-Fest mitnahm und somit der Corona-Gefahr ausgesetzt hatte. 

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