Coronavirus

Corona: Wien will 9,4 Millionen € von Bundesregierung

Teilen

Die erste Abrechnung der Corona-Krise wird demnächst vom Wiener Rathaus an die Bundesregierung verschickt: Rot-Grün will für die Pandemie-Ausgaben in den Monaten März und April 9,4 Millionen €.

"Diese Art der Rückforderung ist gesetzlich ganz klar durch § 36 Absatz 1 Epidemiegesetz 1950 geregelt", erklärte jetzt ein Sprecher des Wiener Gesundheitsressorts gegenüber oe24 die einzelnenen Kostenstellen. Den Hauptanteil der Kosten - immerhin sieben Millionen - verursachte die Miete der Messehalle A als "Notlazarett": Die stets geringe Belegung des 880-Betten-Quartiers wurde von der Wiener Stadtregierung mit der Notwendigkeit eines Testbetriebs für eine mögliche zweite Welle argumentiert, an manchen Tagen waren dort Touristen, Flüchtlinge und Obdachlose untergebracht.

Zum Glück wenige Patienten im Notlazarett

Die Kosten für dieses Notlazarett hatten Kritiker bereits vor wenigen Wochen für etwas überdimensioniert gehalten: Wenn jetzt sieben Millionen Euro für 61 Tage dem Bund in Rechnung gestellt werden, dann wäre jeder Lazarett-Tag 114.754 Euro teuer gewesen. Da am Höhepunkt der Krise maximal 300 Personen einquartiert waren, hätten sich dadurch Übernachtungskosten von 382,51 Euro pro Kopf ergeben. Allerdings: In der Wiener Messehalle A war stets für medizinische Hilfe und soziale Betreuung durch professionell geschultes Personal gesorgt.

Noch ein Detail: Die Stadt Wien mietete die Messehalle A für die monatelange Corona-Nutzung von einer privaten Betreibergesellschaft, die diese Immobilie wiederum von einem stadteigenen Unternehmen langfristig gepachtet hat.

Zusätzlich wird der Bund auch noch weitere Kosten der Corono-Krise in Wien übernehmen müssen: 1,1 Millionen Euro gab die Stadt für die in staatlichen Untersuchungsanstalten durchgeführte Corona-Untersuchungen aus, dabei handelte es sich meist um die Durchführung von PCR-Tests (molekularbiologische Covid-19-Tests). Weitere 800.000 Euro fielen für die Durchführung von Amtshandlungen an.

Bei den jetzt genannten sieben Millionen Euro natürlich nicht enthalten: die Kosten für die wirtschaftlichen Unterstützungsmaßnahmen, die erst später zu bewerten sind. "Die große Schlussrechnung kommt ohnehin erst am Jahresende", kalkulierten Mitarbeiter des Wiener Gesundheitsressorts mit einer "ziemlich hohen Summe".

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.