Corona-Medikament Lagevrio verliert die Zulassung

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Europäischen Arzneimittelagentur lehnte Zulassung aufgrund neuer Daten ab  

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat den Zulassungsantrag für Lagevrio (Wirkstoff Molnupiravir) zur Behandlung von Covid-19 abgelehnt. Es gebe "keinen klaren Nutzen mehr für Patientinnen und Patienten bei den vorherrschenden Virusvarianten und der aktuellen Immunisierungslage in der Bevölkerung", berichtete das Gesundheitsministerium. Die Verabreichung wird somit auch in Österreich eingestellt, die medikamentöse Covid-Therapie sei durch andere Präparate gesichert.

Lagevrio war in vielen EU-Staaten im Einsatz, um Menschen vor schweren Erkrankungen zu schützen. Klinische Studien hatten zunächst eine gute Wirksamkeit gezeigt. In Österreich wurden bisher rund 25.000 Packungen verabreicht, rund 100.000 Packungen sind noch vorrätig.

"Covid-Medikamente retten Leben. Deshalb haben wir uns entschieden, verschiedene Präparate zu einem möglichst frühen Zeitpunkt anzukaufen. Wir haben weiterhin ausreichend alternative Präparate, mit denen sich Angehörige von Risikogruppen gut vor einer schweren Erkrankung schützen können", sagte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) am Montag.

Das Gesundheitsministerium hat das Medikament nun aus dem "Compassionate-Use-Programm" genommen, mit dem es bisher an Risikopatientinnen und -patienten gegeben wurde. Sie kommen zum Einsatz, um Medikamente unter streng kontrollierten Bedingungen rasch gegen neu auftretende Erkrankungen verfügbar zu machen. In Einzelfällen können Ärztinnen und Ärzte Lagevrio nach einer individuellen Nutzen-Risiko-Abwägung im Rahmen eines sogenannten Heilversuchs (Named Patient Use) aber weiter verschreiben.
 

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