Coronavirus

DELTA-ALARM in Österreich

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Österreich verzeichnet einen unerwartet hohen Anstieg auf 176 Corona-Neuinfektionen in nur 24 Stunden. Welche Konsequenzen der Gesundheitsminister jetzt ziehen will.

Wien. Ist Corona schon besiegt, und steht uns jetzt ein ruhiger Sommer bevor? Mitnichten, warnen Experten. Portugal und Russland sind gerade vom deutschen Robert-Koch-Institut als Virusvariantengebiete ein­gestuft worden, auch in ­Österreich ist das Corona­virus wieder auf dem Vormarsch. Der Grund: Die Delta-Mutation aus Indien, die bereits für jede vierte Infektion in Österreich verantwortlich ist.

176 neue Infektionen mit dem Coronavirus am Samstag sind unerwartet viele. Knapp hundert mehr als am Vortag. An allen anderen Tagen dieser Woche (bis auf Mittwoch, 117) war die Zahl der neu gemeldeten Corona-Fälle nur zweistellig. Das Innenministerium meldete also eine böse Überraschung, allein in Wien gab es 75 neue Coronafälle.

Delta wird die dominante Virusvariante im Herbst

Warnung. Der Virologe Andreas Bergthaler warnt davor, dass in wenigen Wochen die Delta-Variante zu 90 Prozent das Fallgeschehen dominieren könnte.

In Niederösterreich gibt es mittlerweile 49 Delta-Infektionen. Bei zwei der Betroffenen handelt es sich laut dem Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike ­Königsberger-Ludwig (SPÖ) um Transitpassagiere aus Armenien, die auf ihrer Reise mit Ziel Schanghai Symptome entwickelt hatten und am Flughafen Wien in Schwechat gelandet sind. Diese zwei Personen sind nun im Bundesland in Quarantäne.

Geimpfte starben an Delta

Großbritannien musste Öffnungen wegen der Delta-Variante verschieben, die bereits 99 % aller Fälle auf den Inseln ausmacht. Für Aufsehen sorgt eine Studie der britischen Gesundheitsbehörde, laut der an der neuen Mutation bisher 117 Patienten gestorben sind, die Hälfte von ihnen war bereits geimpft.

Bei den Toten handelt es sich vorwiegend um sehr alte Personen, die nach der Impfung zu wenig Antikörper aufgebaut haben. 

Gesundheitsminister: „Nur Vollimmunisierung schützt vor Delta-Variante.“

76.000 Dosen wurden zuletzt jeden Tag im Durchschnitt geimpft. Davon waren nur knapp 30.000 Erststiche. Das Gros der Dosen wird für Zweitimpfungen verwendet.

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) betont, dass aufgrund der Delta-Variante der Fokus der Impfkampagne nunmehr stärker auf den Zweitimpfungen liegt: „Die Daten zeigen uns, dass hier nur eine volle Immunisierung langfristig eine ausreichende Schutzwirkung gewährleistet.“ 

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