Unmut aus Parteibasis

Kogler-Appell an Delegierte: Kompromisse akzeptieren

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Am 4. Jänner entscheiden Grüne über Koalitionspakt. Für so manchen ist das zu schnell.

Salzburg. Samstag, 4.1., 13 Uhr – im Salzburger Kongresshaus wird Geschichte geschrieben: 276 Delegierte sind aufgerufen, über den 1. Koalitionspakt mit der ÖVP abzustimmen. Den haben sie aber noch nicht in der Hand – erst Donnerstag oder Freitag wird er ganz fertig sein. Gute Taktik – dann kann es nicht tagelang zerpflückt werden.

Im Einladungs-Mail das ÖSTERREICH vorliegt, lässt Kogler durch Parteimanager Thimo Fiesel an seine Parteifreunde appellieren: „In den vergangenen Wochen ist uns der Durchbruch gelungen: Wir haben tragfähige Brücken für eine Koalition gebaut. Kompromisse für eine zukunftsfähige Politik.“ Kogler spricht auch selbst die Delegierten an: „Auch wenn sich nicht alle Punkte des Übereinkommens wie ein grünes Wahlprogramm lesen: Demokratie heißt auch, Kompromisse nicht zu denunzieren.“

Dennoch: Aus der Partei regt sich Unmut. Der Tiroler Landtagsabgeordnete Michael Mingler kritisiert, dass die Mitglieder des Erweiterten Bundesvorstands zu wenig Zeit hätten, den Koalitionsvertrag zu studieren: „Einen Abend und einen Vormittag, um 200 Seiten durchzugehen. Schwierig, so eine gute Entscheidung zu treffen.“   

Mail nach Mitternacht. Dazu kommt auch noch eine kleine Panne: Kogler ließ die Einladung exakt 7 Tage vor dem Kongress um 23.50 Uhr verschicken. Doch kamen einige Einladungen erst nach Mitternacht an – eigentlich zu spät. Einige der Delegierten fragten auf Twitter: Ist der Kongress jetzt einen Tag später? 

(gü)
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