Coronavirus

Handydaten zeigen: Wir nehmen diesen Lockdown nicht ernst

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Eigentlich dürften wir nur in Ausnahmefällen außer Haus. 80 % ignorieren diese Regel.

Heute vor einem Monat begann der „harte Lockdown“. Ziel: eine Sieben-Tages-Inzidenz von 50 (es sollen sich in einer Woche nur 50 Menschen pro 100.000 infizieren). Davon sind wir mit einem Wert von 116 weit entfernt. Laut Original-Plan sollte der Lockdown mit gestern zu Ende gegangen sein, stattdessen wurden die Maßnahmen verschärft.

Handydaten

Der Schein trügt nicht: Dieser Lockdown wird nicht ernst genommen. Das belegt jetzt auch die Analyse von Handydaten. Die Auswertung von Komplexitätsforscher Peter Klimek zeigt: Beim ersten Lockdown verringerte sich unsere Mobilität um 70 %, beim zweiten um 45  %, beim dritten maximal um 27 %, sagte Klimek auf Ö1.

Aktuell sinken die Zahlen weiter. Nur etwa 20 % halten sich auch wirklich an die Vorgaben – das belegen die GSM-Daten der Handys.

Am meisten bewegen sich Tiroler und Salzburger

Die Daten zeigen auch: Die meisten „Daheimbleiber“ – Menschen, die sich nur im Umkreis von einem halben Kilometer rund um ihr Haus bewegen – sind in Wien, gefolgt von der Steiermark. Am mobilsten bleiben Tiroler und Salzburger.

Gerald Gartlehner von der Donau-Uni Krems befürchtet, dass eine FFP2-Maskenpflicht und die neue Zwei-Meter-Abstandsregel zu wenig sind.

ÖSTERREICH gegenüber erklärt der Epidemiologe: „Ich glaube, dass verpflichtendes Homeoffice – wann immer es geht – sehr wichtig wäre, weil die Mobilitätsdaten zeigen, dass die Leute viel unterwegs sind, und dadurch Kontakte entstehen.“

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