Walter Hasibeder fordert strengere Corona-Regeln: 'Es wird zu viel Rücksicht genommen auf Menschen, die glauben, Corona ist harmlos.'
Gestern wurden erneut 4.248 Neuinfektionen in Österreich registriert. Tendenz steigend. Bei der gestrigen Corona-Ampelkommission herrschte Alarmstufe Rot. Sieben von neun Bundesländern - nur Wien und das Burgenland bleiben derzeit orange - wurden denn auch auf Rot geschaltet. Bundesweit wurde die Ampel ebenfalls auf Rot gestellt. Das heißt: In Österreich ist das Infektionsrisiko sehr hoch.
Intensivmediziner Walter Hasibeder übt im Ö1-Mittagsjournal scharfe Kritik: „Wir sind einfach wieder zu spät dran und es wird zu viel Rücksicht genommen auf Menschen, die glauben, Corona ist harmlos und das Impfen ist mehr oder weniger ein Feldversuch“, so der Experte.
Nägel mit Köpfen machen
„Ich denke, es muss jetzt einmal endlich genug sein. Wir sollten Nägel mit Köpfen machen, mit vernünftigen Maßnahmen die Leute dazu bringen, dass sie sich auch impfen lassen.“ Hasibeder fordert dabei die 2G-Regel im Gesundheitssystem. „Ich habe überhaupt kein Verständnis dafür, dass man ungeimpft andere Menschen, die pflegebedürftig sind, aus allernächster Nähe betreuen kann.“
Der Intensivmediziner schildert dann auch den Alltag auf seiner Station. „Wir haben jetzt innerhalb kürzester Zeit 17 Corona-Patienten im Spital aufgenommen. Und fünf sind jetzt auf unserer Intensivstation. Fünf Corona-Patienten auf einer Station, die normalerweise zehn Intensivbetten hat. Mit diesem starken Anstieg der Infektionszahlen haben wir jetzt wieder strenge Maßnahmen einführen müssen. Zum Beispiel ein Besuchsverbot für Patienten auf der Normalstation. Ich meine, das ist ein Wahnsinn.“