Coronavirus

Kurz: 'Werden am Freitag über Lockerungen entscheiden'

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Kanzler erhöht den Druck auf Mückstein: "Werden am Freitag über die weiteren Öffnungsschritte im Juni und Juli entscheiden"

Der Streit um weitere Öffnungen ist am Samstag eskaliert. Nachdem Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Freitag mit den Landeshauptleuten von Tirol und Salzburg konferiert und weitere Lockerungen in Aussicht gestellt hatte, trat Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) auf die Bremse, dass es quietschte.

"Entbehrlich". Öffentlich kritisiert Mückstein die Ankündigungen des Kanzlers als "entbehrlich" und "viel zu früh". Im Interview mit ÖSTERREICH sagt er: "Ankündigungen kurz nach Inkrafttreten der ersten Lockerungen stiften Verwirrung." Der vorsichtige Arzt will sich zuerst die Auswirkungen der aktuellen Öffnung ansehen und frühestens in einer Woche "auf Basis von Prognosedaten" entscheiden.

Entscheiden am Freitag

Kurz erhöht nun aber den Druck auf den Gesundheitsminister. In einer Aussendung stellt der Kanzler klar, dass man bereits am Freitag über nächste Öffnungsschritte entscheiden werde.

"Dass die Sieben-Tage-Inzidenz erstmals seit letztem September bei einem Wert von 50 liegt, ist sehr erfreulich und zeigt, dass die Richtung stimmt", freut sich Bundeskanzler Sebastian Kurz in einer Aussendung.  "Als Bundesregierung handeln wir stets unter dem Grundsatz ‚So viel Freiheit wie möglich, so viel Einschränkung wie notwendig’. Diese Strategie in Kombination mit den regionalen Maßnahmen und dem massiven Testen hat sich bewährt. Derzeit zeigen alle Parameter im Kampf gegen die Pandemie in die richtige Richtung. Während Inzidenz und Ansteckungszahlen stetig sinken, steigt die Zahl der Geimpften schneller als erwartet. Besonders entscheidend ist, dass die Zahl der Hospitalisierten stark zurückgeht und diese Entwicklung zeigt, dass die Impfung wirkt.“

Nächsten Freitag findet im Bundeskanzleramt die nächste Abstimmungsrunde zwischen Bundeskanzler, Vizekanzler, Gesundheitsminister, Tourismusministerin, Landeshauptleuten und Experten statt, um über die weiteren Öffnungsschritte im Juni und Juli zu entscheiden. 

Zahlen sinken deutlich

Auf die Bundesländer verteilt, gibt es die niedrigste Sieben-Tage-In­zidenz in Salzburg mit 18,1, gefolgt von Burgenland mit 34,6. An dritter Stelle liegt Niederösterreich mit 40,7.
Bezirke. Der Bezirk mit der niedrigsten Inzidenz ist aktuell Waidhofen an der Thaya mit 7,8. An zweiter Stelle folgt Oberpullendorf (13,4), danach kommt bereits Schwaz mit 16,6.
242 Patienten liegen auf den Intensivstationen

Kurz: 'Werden am Freitag über Lockerungen entscheiden'
© Oe24
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Entspannung. Auch die Situation in den Krankenhäusern normalisiert sich langsam. Am Samstag wurden 679 Patienten betreut, rund 28 Menschen weniger als noch einen Tag zuvor. Die Zahl der Intensivpatienten stieg allerdings um acht Personen auf 242. Trotzdem: Im Vergleich zur Vorwoche sind es 79 Schwerkranke weniger.
Ist die Pandemie etwa schon besiegt? Virologin Dorothee von Laer meint auf oe24.TV: „Wir sind dank der Impfung auf dem Weg, das sie bald unter Kontrolle ist. Wir lernen, mit Corona ein normales Leben zu führen.“  

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