Simultanforscher rechnet mit Halbierung der Zahl an Intensivpatienten bis Weihnachten.
Der Krisenstab des Landes Oberösterreich hat Donnerstagabend einen dritter Omikron-Verdachtsfall gemeldet. Wie bei den anderen beiden Infizierten handelt es sich um einen Reiserückkehrer, aus welchem Land wurde nicht mitgeteilt. Die Sequenzierung durch die AGES ist noch bei allen Fällen am Laufen. Insgesamt befanden sich am Donnerstag 13 Personen in Quarantäne.
Was die allgemeine Corona-Lage im Land betrifft, hielt am Donnerstag der Rückgang bei der Zahl der Neuinfektionen (1.495) an, teilten Landeshauptmann Thomas Stelzer und seine Stellvertreterin Christine Haberlander (beide ÖVP) in einer Aussendung mit. Auch der R-Faktor sei von 1,12 am 22. November auf 0,88 am Donnerstag gesunken.
Für die weitere Prognose hatte das Land Simultanforscher Nikolas Popper mit einer Modellrechnung beauftragt. Auch er spricht davon, dass sich die "Infektionsdynamik in den nächsten Wochen vorerst deutlich entspannen" werde, wurde er in der Aussendung zitiert. Die Öffnungsschritte nach dem Lockdown, der in Oberösterreich nicht vor dem 17. Dezember endet, "können sich zuallererst an dieser positiven Dynamik orientieren", meinte er weiter.
Dennoch bleibe die Lage auf den Intensivstationen angespannt. Bis Weihnachten sollte sich die Zahl der mit Covid-19-Patienten belegten Intensivbetten aber "zumindest auf unter 70 halbieren". Am Donnerstag mussten 129 Kranke intensivmedizinisch betreut werden. Allerdings warnte Popper, es "ist auch zu beachten, dass die Belastung der Intensivstationen durch andere Krankheiten, Unfälle aber vor allem durch das Nachholen von notwendigen Behandlungen auf einem höheren Niveau verbleiben könnte". Daher müsse das Land nachhaltig planen, wozu eine weitere Erhöhung der Erstimpfungsrate notwendig sei. Aktuell seien nur 21 Prozent der Impfungen erste Stiche. Für einen potenziellen Anstieg der Infektionszahlen rät Popper "eine ausreichende Testinfrastruktur vorzuhalten".
Die Ergebnisse werden nun mit den Experten des Krisenstabs sowie Partnern im Gesundheitswesen besprochen, bevor dann das weitere Vorgehen in Oberösterreich festgelegt werde, so Stelzer.