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Coronavirus

Handel ist ''fassungslos'': Harter Lockdown kostet halbe Milliarde

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Der Handel muss nun von Gründonnerstag bis Dienstag nach Ostern schließen. Das soll laut Handelsverband 0,5 Mrd. Euro Umsatz kosten.

Mit Fassungslosigkeit und scharfer Kritik reagierte der österreichische Handel auf die nun verkündeten neuen Corona-Restriktionen für Wien, Niederösterreich und das Burgenland, hieß es in einer Aussendung des Handelsverbands.

10.000 Geschäfte betroffen

Der vierte harte Lockdown und die erneute Schließung des gesamten Non-Food Handels in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland seien für den Handel ein absoluter Albtraum. 10.000 stationäre Händler in Ostösterreich müssten laut Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will  erneut zusperren und damit Umsatzverluste von einer halben Milliarde Euro verkraften.

Schließungen sollen Arbeitsplätze gefährden

Gerade der von der Pandemie hart getroffene Bekleidungs- und Schuhhandel habe sich eben erst mit Frühjahrsware eingedeckt und hätte eigentlich auf ein starkes Ostergeschäft gehofft. Die beschlossenen Schließungen würden nicht nur die Arbeitsplätze gefährden, sondern auch das psychische Leid in der Bevölkerung erhöhen, ohne die Corona-Zahlen zu drücken, meint Will und sagt: "Wir sehen es so, dass eine falsche Maßnahme noch schlechter ist, weil sie zur gesundheitlichen Situation keinen nennenswerten Beitrag leistet". 

Nach den ersten öffentlichen Äußerungen der Landeshauptleute Mikl-Leitner (NÖ), Ludwig (Wien) und Doskozil (Burgenland) hätte man so eine Schließung, wie sie nun eingetreten ist, nicht erwartet. Will dazu: "Ich hätte nicht gedacht, dass man sich über alle Studien, die es gibt, hinwegsetzt und diesen harten Lockdown wie mit einem Fallbeil vorzieht, weil das die am wenigsten auf die tatsächlichen wissenschaftlichen Fundamente fußende politische Entscheidung ist".

Wirtschaftskammer: "Schließung des Handels ist harter Nackenschlag"

Auch die WKÖ ist alles andere als begeistert von den Schließungen in Ostösterreich. In einer Aussendung bezeichnen sie die strengen Maßnahmen als "harten Nackenschlag".

Rainer Trefelik, Bundesobmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich, warnt dazu in einer Aussendung: „Die Handelsbetriebe haben bereits extrem große Umsatzverluste hinnehmen müssen. Sie unterstützen die Sicherheitsmaßnahmen zur Covid-19-Prävention mit vollen Kräften, doch es darf nicht weiter verwundern, wenn immer mehr Betrieben trotz Wirtschaftshilfen die Kraft zum Weitermachen ausgeht. Wir fordern daher die Regierung auf, für diese für den Handel so wichtigen Tage vor Ostern Unterstützungs- und Kompensationsmaßnahmen auf den Weg zu bringen“. 

 

Video zum Thema: Thomas Saliger über Ergebnisse des Ost-Gipfels

 
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