Die Corona-Neuinfektionen dürften in Österreich bis in den Sommer auf dem aktuellen Level bleiben.
Das ist sehr hoch im Vergleich zu den vergangenen Jahren. Es ist "nicht davon auszugehen, dass die Infektionszahlen auf die Niveaus der Sommer 2020 oder 2021 sinken werden", betonten die Experten des Prognosekonsortiums am Mittwoch in ihrem wöchentlichen Update. Die Zwei-Wochen-Prognose für den Spitalsbelag zeigt aber immerhin noch einen deutlichen Abwärtstrend.
Im Prognoseintervall bis kommenden Mittwoch zeichnet sich die Stagnation bei den Neuinfektionen bereits ab. Es seien sowohl leichte Anstiege wie auch leichte Rückgänge möglich, zeigt die Grafik der Prognoserechner von TU Wien, MedUni Wien und Gesundheit Österreich GmbH (GÖG). Für den letzten Prognosetag wird eine Sieben-Tages-Inzidenz im Bereich von 320 bis 520 Fällen je 100.000 Einwohner (68-prozentiges Konfidenzintervall) erwartet. Als Mittelwert wird 400 angegeben, was einen gleichbleibenden Wert zu dieser Woche bedeutet.
"Stagnation auf gegenwärtigem Niveau"
"Den derzeit dämpfend wirkenden saisonalen Effekten steht die fortschreitende Abnahme des erworbenen Immunschutzes vor Neu- oder Wiederinfektion entgegen. Darüber hinaus haben die Lockerungen vom 16. April mittlerweile vollständig ihre Wirkung entfaltet", begründeten die Forscher den stockenden Abwärtstrend bei den Neuinfektionen. Für den Sommer wird "eine Stagnation auf dem gegenwärtigen Niveau bzw. mittelfristig ein allmählicher Fallanstieg" erwartet, blickten die Experten diesmal auch weiter in die Zukunft.
Am (heutigen) Mittwoch lag der Sieben-Tage-Schnitt der Neuinfektionen bei 4.955 Fällen. Im Vorjahr waren es am gleichen Datum (11. Mai 2021) 1.167 Ansteckungen pro Tag mit einem Rückgang bis zum Sommer, zeigt eine APA-Erhebung. Vor zwei Jahren waren es zu diesem Zeitpunkt nur 37 Ansteckungen pro Tag mit gleichbleibend niedrigem Niveau über die Sommermonate hinweg.
Varianten BA.4/BA.5
Die in Südafrika bereits dominanten Varianten BA.4/BA.5 wurde laut der Prognose in Österreich in geringem Ausmaß festgestellt. Gemäß internationaler Beobachtungsdaten dürften diese Varianten über einen Wachstumsvorteil gegenüber den Varianten BA.1/BA.2/BA.3 verfügen. Sie sind jedoch noch nicht in einer ausreichenden Anzahl nachgewiesen worden, um für die vorliegende Prognose relevant zu sein, wurde betont
n den vergangen Wochen hatte es noch einen Rückgang bei den Fallzahlen gegeben. Das überträgt sich weiterhin in einen leicht abnehmenden Spitalsbelag, so die Experten. Auf den Normalstationen wird vom 10. Mai bis 25. Mai ein Rückgang von 853 auf im Mittelwert 601 Infizierte erwartet. Die Zahl der Covid-Intensivpatienten sollte sich innerhalb der kommenden zwei Wochen von 79 auf 54 verringern, schätzen die Experten.