Coronavirus

So gefährlich ist die neue Corona-Variante "Pirola"

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Mit Israel führte ein erstes Land bereits wieder Corona-Maßnahmen ein. 

Mit dem Herbst kommt auch die Sorge vor einer neuen Corona-Welle. Die beiden neuen Varianten EG.5 "Eris" und BA.2.86, auch "Pirola" genannt, lassen die Zahlen in einigen Ländern bereits wieder kräftig steigen. In Israel müssen Spitäler ab dieser Woche wieder neue Patienten auf Corona testen, in Frankreich empfiehlt der Gesundheitsminister ein Comeback der Masken für Innenräume.

Experten sorgen sich vor allem vor einer Ausbreitung vor BA.2.86. Die Variante wurde im Juli zuerst in Dänemark nachgewiesen, danach wurde sie auch in Israel, den USA und Großbritannien gefunden. Zuletzt wurde Pirola in Südafrika dokumentiert – und in Österreichs Nachbarland Schweiz.

Wie gefährlich ist die neue Variante?

Was Pirola speziell macht: Der Omikron-Ableger weist mehr als 35 Mutationen in Schlüsselbereichen des Virus im Vergleich zu der in diesem Jahr meist führenden Variante XBB.1.5 auf, unter anderem am Spike-Protein. Je mehr Mutationen, desto höher ist die Gefahr, dass die Immunität durch durchgemachte Infektionen oder erhaltene Impfungen umgangen werden kann.

François Balloux vom University College in London betonte, die neue Variante verdiene eine genaue Beobachtung. Pirola sei die "bemerkenswerteste" Variante des Coronavirus seit der Omikron-Variante. Diese hatte im Winter 2022 zu einer weltweiten Infektionswelle geführt.

"Dann würde Corona wieder von vorne anfangen" 

Auch der deutsche Virologe Martin Stürmer warnt vor der neuen Variante. „BA.2.86 unterscheidet sich von Omikron so stark wie Omikron von Delta – und könnte damit die bestehende Immunität aushebeln“, so der Experte gegenüber dem Handelsblatt. „Dann würde Corona wieder von vorne anfangen.“ Gleichzeitig betont Stürmer allerdings, dass es bislang keine Hinweise gebe, dass sich diese neue Variante durchsetze.

Auch andere Experten versuchen zu beruhigen. Eine verheerende Welle von Erkrankungen und Todesfällen sei jedoch angesichts der weltweit aufgebauten Immunität durch Impfungen und frühere Infektionen nicht zu erwarten. "Wir befinden uns in einer ganz anderen Phase (der Pandemie) als wenn dies im ersten Jahr aufgetaucht wäre", sagte die niederländische Virologin Marion Koopmans.
 

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