Interview

AMD drängt mit Chips in Tablet-Computer

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Ein Einstieg in den lukrativen Smartphone-Markt ist vorerst vom Tisch.

Der Siegeszug von Tablet-Computern und Smartphones rüttelt, wie berichtet, die PC-Branche und Chip-Hersteller durcheinander. Auch der zweitgrößte Prozessorenhersteller AMD stellt sich auf die wachsende Nachfrage nach den kleinen Geräten ein. Im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa spricht Konzernchef Thomas Seifert über neue Produkte und warum er nicht jeden Trend mitmacht.

Interview

  • Bis jetzt ist AMD in den neuen mobilen Geräten kaum vertreten. Ändert sich das in naher Zukunft?
    Seifert: "Das erste Tablet mit einem Baustein von uns, das jetzt auf den Markt kommt, stammt von Acer. Und es werden mehr Geräte werden über die nächsten Monate. Wir werden zudem mit dem Start von Windows 8 neue Produkte auf den Markt bringen, die den Tablet-Bereich ansprechen. Da arbeiten wir jetzt dran und das schaut auch gut aus."
  • Glauben Sie, dass Tablets und Smartphones die klassischen PC ersetzen werden? Die mobilen Geräte erleben ja gerade einen Boom.
    Seifert: "Es ist schon heute ein großer Markt, der allerdings von einem einzigen Spieler dominiert wird - und das ist Apple mit seinem iPad. An eine richtige Kannibalisierung glaube ich nicht. Die Wachstumsraten im Stamm-PC-Geschäft werden sich aber verringern."
  • Merken Sie bereits eine Abschwächung? Der weltgrößte Computerbauer Hewlett-Packard musste bereits seine Jahresprognose kappen.
    Seifert: "Es ist im Großen und Ganzen unverändert. Bei uns ist vor allem die Nachfrage aus den Schwellenländern weiterhin stark. HP ist ein großer Kunde von uns, keine Frage. Aber es gibt andere, die Marktanteile dazugewinnen."
  • Kommt für Sie der Einstieg ins Smartphone-Geschäft in Frage?
    Seifert: "Der Smartphone-Markt ist hoch fragmentiert. Es gibt schon jede Menge Spieler und nicht alle verdienen Geld. Wir werden in einem ersten Schritt nicht einsteigen."
  • Ist der Wandel gefährlich für AMD? Ihrem großen Rivalen Intel wurde vorgeworfen, die Entwicklung verschlafen zu haben.
    Seifert: "Für jemanden, der klein ist und nicht 80 oder 85 Prozent Marktanteil hat, ist so ein Umbruch immer mehr Chance als Bedrohung. Ich glaube, es wird uns helfen, dass da neue Spieler reinkommen."
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