Neues Apple-Flaggschiff

Das iPhone XS Max im großen Test

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Wir haben uns das teuerste iPhone aller Zeiten ganz genau angesehen.

Seit Freitag sind das  iPhone XS und das iPhone XS Max  im heimischen Handel  erhältlich . Letzteres ist nicht nur das größte, sondern auch das teuerste  Apple -Smartphone aller Zeiten. Da sich die Unterschiede zwischen iPhone X und XS in Grenzen halten (gleiche Größe, selbes Display, identisches Design, etc.) haben wir uns für unseren Test das iPhone XS Max ausgesucht. Die Preisspanne des neuen Flaggschiffs reicht von 1.249 (64 GB) bis 1.649 Euro (512 GB). Wie sich das teure Smartphone im Alltag schlägt, lesen Sie in den folgenden Absätzen und Diashows.

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Groß und hochwertig

An der Materialqualität und der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen. Hier wird Apple mit dem iPhone XS Max seiner kostspieligen Preispolitik gerecht. Das Smartphone sieht gut aus, fühlt sich hochwertig an und liegt trotz seiner Größe hervorragend in der Hand. Obwohl das Display mit 6,5 Zoll deutlich größer als beim iPhone 8 Plus (5,5 Zoll; 158,4 x 78,1 x 7,5 mm) ist, ist das neue Apple-Flaggschiff mit 157,5 × 77,4 × 7,7 mm sogar minimal kleiner. Hier macht sich der Verzicht auf die dicken Ränder voll bezahlt. Die Glasrückseite ermöglicht nicht nur kabelloses laden, sondern schmeichelt auch den Händen. Bei Feuchtigkeit wird sie jedoch etwas rutschig. Dann muss man das 208 Gramm schwere iPhone X etwas fester in der Hand halten. Zudem ist sie anfällig für Fingertapser. Da die Hauptkamera aus dem Gehäuse herausragt, wackelt das iPhone XS Max auch, wenn man es auf den Tisch ablegt und einen Text eingibt. Nach einiger Zeit im „Einhandbetrieb“ macht sich auch das Gewicht bemerkbar. Dank IP68-Zertifizierung ist das Apple-Smartphone endlich auch bei der Wasserfestigkeit und beim Staubschutz auf Höhe der Konkurrenz. Die Zertifizierung verspricht ein Durchhalten von 30 Minuten bei einer Wassertiefe von 2 Metern. Auffälligstes Merkmal neben dem X-Design mit der Notch ist natürlich der Wegfall des Home-Buttons. Dieser ist nun bei keinem aktuellen iPhone mehr an Bord.

Das iPhone XS Max im Test

Mit seinem 6,5 Zoll großen Display ist das iPhone XS Max nicht nur das teuerste, sondern auch das größte iPhone aller Zeiten. Der...

...Bildschirm überzeugt mit einer hervorragenden Auflösung (458 ppi), einer natürlichen Farbwiedergabe und einer hohen Helligkeit.

Trotz der Größe von 157,5 × 77,4 × 7,7 mm liegt das Apple-Smartphone gut in der Hand und lässt sich auch noch ordentlich bedienen. Mit 208 Gramm wird es aber nach einiger Zeit doch ziemlich schwer, wenn man es nur in einer Hand hält.

Auf der Rückseite ist die vertikal angeordnete Dualkamera (2 x 12 MP) verbaut. Leider ragt das Modul aus dem Gehäuse, was das iPhone XS Max wackelanfällig macht, wenn es auf einer Ebene (z.B. Tisch) liegt. Zudem ist die Glasrückseite anfällig für Fingertapser.

Der Edelstrahlrahmen hinterlässt - wie das restliche Gerät - einen hervorragenden Eindruck.

Die beliebten Animojis (3D Emojis mit Mimik des Nutzers) kennen wir bereits vom iPhone X. Unterhaltsam sind sie aber nach wie vor. Die enorme...

...Rechenleistung des neuen A12 Bionic Chips macht sich vor allem bei ressourcenintensiven Anwendungen...

...wie Augmented Reality (AR) positiv bemerkbar. Trotz der beeindruckenden Darstellung laufen selbst AR-Apps ohne jegliches Ruckeln.

An die Bedienung ohne Home-Button gewöhnen sich auch Umsteiger von iPhone 7 oder iPhone 8 sehr schnell. Hier setzt Apple nach wie vor den Maßstab.

Im günstigsten iPhone XS Max sind 64 GB Speicher mit an Bord. Dieser lässt sich leider nicht erweitern. Doch dank Cloud-Speicher (auch von anderen Anbietern) dürften die meisten Nutzer damit dennoch über die Runden kommen.

In der Notch (Display-Aussparung am oberen Rand) sitzt die aufwendige True-Depth-Frontkamera mit 7 MP und zahlreichen Sensoren. Sie ist auch für die 3D-Gesichtserkennung (Face ID) zuständig.

Bedienung und Face ID

Wie beim iPhone X verzichtet Apple auch bei den XS-Modellen und beim Ende Oktober startendem iPhone XR auf den mechanischen Home-Button. Das Display nimmt fast die gesamte Frontseite ein, weshalb der zentrale Bedienknopf einfach keinen Platz mehr hat. Doch auf diese Neuerung stellen sich selbst langjährige iPhone-Nutzer überraschend schnell ein. Die geforderten Wischgesten sind äußerst intuitiv. Um das Kontrollzentrum zu öffnen, muss man von oben – neben der Aussparung  für die Kamera – nach unten wischen. Den App-Switcher öffnet man wiederum, indem man vom unteren Rand nach oben wischt. Geöffnete Apps werden per kurzem Wisch nach oben geschlossen. Die praktische 3D-Touch-Funktion, dank der das Display auf unterschiedliche Druckstärken verschieden reagiert, ist auch hier mit an Bord. Insgesamt gestaltet sich die Bedienung extrem flott und flüssig. Im Vergleich zum iPhone X halten sich die Geschwindigkeitszuwächse zwar in Grenzen, beim direkten Umstieg sind sie jedoch bemerkbar. Gleiches gilt übrigens für die Gesichtsentsperrung (Face ID). Diese arbeitet minimal schneller und (noch) zuverlässiger als beim iPhone X. Vor allem in der Dunkelheit zeigten sich Unterschiede. 

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Performance und Display

Mit dem A12-Bionic-Prozessor, der auf der 7 Nanometer-Technologie basiert, hat Apple den derzeit schnellsten Smartphone-Chip am Start. Der Prozessor setzt auf zwei High-Performance-Kerne, die um 15 Prozent mehr Power liefern sollen. Die vier weiteren Rechenkerne dienen zum Energiesparen (50 Prozent effizienter). Im Geekbench-Test zeigte der Chip der Android-Konkurrenz bereits die Rücklichter – und das mit deutlichem Abstand. Davon profitiert man natürlich auch im Alltag. Auch wenn hier die Unterschiede zum iPhone X und zu den Android-Flaggschiffen nicht allzu große ausfallen. Egal was man mit dem iPhone XS Max macht, es ist extrem schnell: Ein kurzer Druck auf das Icon und die App ist geöffnet, Internetseiten werden im Nu aufgebaut, aufwendige 3D-Games laufen ohne jegliche Verzögerung und auch Multitasking stellt keinerlei Probleme dar. Besonders beeindruckend ist auch die ruckelfreie Performance bei extrem aufwendigen Augmented Reality Anwendungen. Hier profitiert das iPhone XS MAX auch von seinen 4 GB RAM (iPhone X: 3 GB RAM) und  iOS 12 . Zudem setzt die neue Grafik-Einheit nun auf vier statt bisher auf drei Kerne. Da Apple Hard- und Software in Eigenregie entwickelt, ergibt sich ein extrem flüssiger und schlüssiger Gesamteindruck. Hier können die Android-Geräte nicht mithalten. Dafür müssen iPhone-Nutzer aber auch die bekannten (iOS-)Einschränkungen in Kauf nehmen. Vom Performance-Plus dürften die Besitzer vor allem nach einiger Zeit profitieren. Denn im Laufe eines Smartphone-Lebens häufen sich viele Daten (Fotos, Apps, Dokumente, etc.) an, die die Geräte immer langsamer machen. Wenn hier die Ausgangsbasis stimmt, hält die Freude am multimedialen Alleskönner deutlich länger. Der interne Speicher (64, 256 oder 512 GB) ist wie bei Apple gewöhnt, (leider) nicht erweiterbar.

Beim Touchscreen vertraut Apple bei seinen Highend-Modellen wieder auf ein OLED-Display. Beim iPhone XS Max löst der Bildschirm mit 2.688 x 1.142 Pixel (458 ppi) auf. Die Darstellungsqualität ist wirklich hervorragend. Selbst bei direkter Sonneneinstrahlung bleibt das Display gut ablesbar. Die automatische Helligkeitsanpassung reagiert flott und zuverlässig. Im Vergleich zu den Android-Flaggschiffen von Samsung, LG, Huawei und Sony wirken die Farben bei Apple etwas natürlicher. Das ist jedoch Geschmackssache. Ansonsten ist man hier auf Augenhöhe. Einziger Kritikpunkt ist eigentlich die Kameraaussparung am oberen Rand (Notch). Diese ist in manchen Situationen etwas nervig. Aber auch daran gewöhnt man sich sehr schnell. Die Diagonale von 6,5 Zoll macht sich natürlich beim Betrachten von Videos voll bezahlt. Hier kann man sich die Investition in ein Tablet ersparen. Auch der Sound fällt für eine Smartphone äußerst satt aus.

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Kameras

Bei den Kameras zählen die iPhones schon seit Jahren zu den besten Smartphones. Zuletzt zogen jedoch Geräte wie das Galaxy S9+/Note 9, das Huawei 20 Pro oder das Google Pixel 2 vorbei. Aus diesem Grund hat Apple auch in diesem Punkt nachgelegt. Auf der Rückseite verbaut Apple erneut ein 12-Megapixel-Dual-Kamera-System mit einem Tele- (ƒ/2.4 Blende) und Weitwinkelobjektiv (ƒ/1.8 Blende). Beide Linsen verfügen über einen optischen Bildstabilisator. Zu den weiteren Highlights zählen ein heller Synchronblitz (4fach-LED True Tone) und ein extrem schneller Autofokus. Im Vergleich zum iPhone X hat Apple für die Weitwinkelkamera einen größeren und tieferen (50 Prozent lichtstärker) Sensor eingebaut. Außerdem setzt das iPhone XS Max auf Smart HDR. Hier werden mehrere Bilder mit anderen Belichtungszeiten und Blenden im Speicher abgelegt. Die Software errechnet dann aus den jeweils besten Bereichen das fertige Foto zusammen. Dafür ist natürlich viel Rechenpower notwendig. Im Ergebnis gelingen HDR-Bilder mit viel größerem Helligkeitsumfang und ohne Zeitverlust. So werden Fotos unter schwierigen Bedingungen merklich besser. Selbst mit grellem Licht, Schlagschatten und Gegenlicht kommt die Kamera gut zurecht. Eine weitere iPhone-Neuheit ist die Nachbearbeitung der Tiefenunschärfe von Bokeh-Fotos. Diese müssen dafür im Portraitlicht-Modus aufgenommen werden. Der Effekt ist deutlich erkennbar, aber nicht immer fehlerfrei. Nutzer können dabei über den Blendenwert den Grad und den Bereich der Unschärfe hinter der eigentlichen Aufnahme verändern. Die Farbwiedergabe wirkt auf einigen Fotos etwas überzeichnet. Ambitionierte Fotografen können zudem viele Einstellungen vornehmen. Im Normalfall reicht jedoch der automatische Modus vollkommen aus. Bei schlechten Lichtverhältnissen liefert die Kamera eine merklich verbesserte Qualität. Wer ein iPhone XS Max dabei hat, kann seine Digicam in den meisten Fällen getrost zuhause lassen. Insgesamt zählt die Kamera des iPhone XS Max zu den besten am Markt. Maßstäbe setzt sie jedoch nicht. Google Pixel 2, Huawei  P20 Pro  oder  Galaxy Note 9 / Galaxy S9+ sind mindestens ebenbürtig. Video-Fans können Zeitlupenclips in 4K-Qualtiät drehen. Die 7 MP "TrueDepth"-Frontkamera mit 2,2 Blende wurde ebenfalls etwas aufgerüstet. Nun lassen sich auch mit ihr erstmals Fotos mit Bokeh-Effekt erstellen. Hier greift Apple für die räumlichen Informationen auf die die Infrarot-Kamera der Gesichtserkennung zurück. Nutzer können die Tiefenunschärfe über einen Blendenregler nachträglich bearbeiten. Bei Videos bietet die Frontkamera eine Full-HD-Auflösung. Für perfekte Selfies verfügt sie über ein eigenes "Porträtlicht". Die Farben wirken nun natürlicher. Bei starken Weitwinkeln kommt es aber zu der typischen Verzeichnung, die alle Smartphone-Frontkameras plagt. Die mit dem iPhone X eingeführten "Animojis" gibt es natürlich auch bei der neuen Generation. Bei diesen Spezial-Emojis passen sich die beliebten Symbole an die Gesichtszüge des Nutzers an. So kann man beispielsweise witzige Grußbotschaften erstellen, die man an Kontakte verschicken oder in sozialen Netzwerken hochladen kann.

Testfotos mit dem iPhone XS Max

Wie gehabt verfügt das iPhone XS Max über eine rückseitige Hauptkamera mit zwei 12-MP-Sensoren mit unterschiedlichen Brennweiten. Im Vergleich zum iPhone X hat Apple für die Weitwinkelkamera einen größeren und tieferen (50 Prozent lichtstärker) Sensor eingebaut.

Außerdem setzt das iPhone XS Max auf Smart HDR. Hier werden mehr Bilder mit anderen Belichtungszeiten und Blenden im Speicher abgelegt. Die Software errechnet dann aus den jeweils besten Bereichen das fertige Foto zusammen. Dafür ist natürlich viel Rechenpower notwendig.

Im Ergebnis gelingen HDR-Bilder mit viel größerem Helligkeitsumfang und ohne Zeitverlust. So werden...

...Fotos unter schwierigen Bedingungen merklich besser. Selbst mit...

...grellem Licht, Schlagschatten und Gegenlicht kommt die Kamera gut zurecht.

Eine weitere iPhone-Neuheit ist die die Nachbearbeitung der Tiefenunschärfe von Bokeh-Fotos. Diese müssen dafür...

...im neuen Portraitlicht-Modus aufgenommen werden. Der Effekt ist deutlich erkennbar, aber nicht immer fehlerfrei.

Nutzer können dabei über den Blendenwert den Grad und den Bereich der Unschärfe hinter der eigentlichen Aufnahme verändern.

Die Farbwiedergabe wirkt auf einigen Fotos etwas überzeichnet. Insgesamt zählt die Kamera des iPhone XS Max...

...jedoch zu den besten am Markt. Maßstäbe setzt sie jedoch nicht. Google Pixel 2, Huawei P20 Pro oder Galaxy S9+/Note 9 sind mindestens ebenbürtig.

Akku und Telefon-Funktion

Bei der Akkuleistung hat Apple (leider) keine Revolution geschafft. Hier liegt das iPhone XS Max nur im Durchschnitt. Wenn man das Smartphone einen Tag lang mäßig intensiv nutzt, muss es am Abend an den Ladestecker, oder  - wenn verfügbar – auf ein kabelloses Ladepad. Beim kabellosen Laden wird das Gerät aber ziemlich warm. Außerdem dauert die Ladung so deutlich länger. Positiv ist, dass Apple bei seinem Flaggschiff eine Schnellladefunktion integriert hat. Negativ ist, dass man dafür ein eigenes Netzteil (inklusive Ladekabel) benötigt, für das wieder einige Euros extra bezahlt werden müssen. Da Smartphones ab und zu nach wie vor auch zum Telefonieren verwendet werden, haben wir auch die Gesprächsqualität überprüft. An der Sprach- und Empfangsqualität gibt es nichts zu kritisieren. Das iPhone XS Max hat auch Gigabit-LTE an Bord. Bandbreiten von 1000 MBit/s (brutto) sind in den heimischen Mobilfunknetzen in der Praxis jedoch nicht erreichbar. Da das Smartphone neben einem Slot für die normale SIM-Karte auch eine integrierte eSIM hat, bietet es sogar eine Dual-SIM-Funktion. Derzeit ist aber noch nicht sicher, ob Apple die virtuelle SIM-Karte in Europa freischaltet.

>>>Nachlesen:  Apple-Chef: "iPhones sind nicht teuer"

Fazit

Apple hat mit dem iPhone XS Max zweifelsfrei ein hervorragendes Smartphone entwickelt. Da es sich aber „nur“ um eine Abwandlung des iPhone XS handelt, bleiben große Innovationen aus. Das iPhone XS ist als klassisches „S“-iPhone ein Zwischenmodell, bei dem nur „unter der Haube“ Verbesserungen vorgenommen werden. Von denen profitiert natürlich auch das 6,5 Zoll große Modell. Im Alltag machen sich vor allem der schnelle Prozessor, die verbesserte KI (bei Fotos) und die überarbeiteten Kameras positiv bemerkbar. Bis auf die reine Geschwindigkeit setzt Apple jedoch keinerlei neue Maßstäbe. Außer natürlich beim Preis. Ein Smartphone für bis zu 1.649 Euro ist schon eine echte Ansage. Und dann spendiert Apple nicht einmal ein Netzteil für die Schnellladung und einen Adapter für herkömmliche Kopfhörer. Letzterer kostet übrigens 10 Euro extra. Da können Android-User nur den Kopf schütteln. Hier reichen die Flaggschiffmodelle mittlerweile zwar auch an die 1.000 Euro Marke heran (das Galaxy Note 9 mit 512 GB kostet sogar 1.249 Euro), doch insgesamt sind die Geräte durchwegs einige Hundert Euro günstiger. Zudem werden die Android-Smartphones nach wenigen Wochen deutlich günstiger. So ist etwa das Huawei P20 Pro mittlerweile bereits ab 700 Euro zu haben. Dafür sind iPhones aber auch im gebrauchten Zustand extrem wertstabil. Für ein ein Jahr altes iPhone X im guten Zustand muss man noch mindestens 830 Euro auf den Tisch legen. Wer ein iPhone X hat, muss jedenfalls nicht auf ein iPhone XS oder XS Max umsteigen. Nur wer unbedingt ein 6,5 Zoll großes Apple-Smartphone will, kommt am neuen Flaggschiff nicht vorbei. Wem die neuen XS-Modelle zu teuer sind, aber unbedingt ein iPhone im X-Look haben möchte, sollte noch bis Ende Oktober warten. Denn dann kommt das günstigere, 6,1 Zoll große iPhone XR (ab 849 Euro) in den Handel. Dieses setzt ebenfalls auf den A12 Bionic und hat in ersten US-Tests hervorragend abgeschnitten. Da war bereits von „Premium für alle“ die Rede. Bis auf das LCD-Display und die Einzel- statt Hauptkamera müssen fast keine Abstriche in Kauf genommen werden. Für alle, die kein Apple-Smartphone brauchen, gibt es zahlreiche gute Android-Alternativen, die technisch auf Augenhöhe mit den XS-Modellen liegen, aber teils nur rund die Hälfte kosten.

Das iPhone XS Max im großen Test
© oe24.at/digital

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Das iPhone XS Max im Test

Mit seinem 6,5 Zoll großen Display ist das iPhone XS Max nicht nur das teuerste, sondern auch das größte iPhone aller Zeiten. Der...

...Bildschirm überzeugt mit einer hervorragenden Auflösung (458 ppi), einer natürlichen Farbwiedergabe und einer hohen Helligkeit.

Trotz der Größe von 157,5 × 77,4 × 7,7 mm liegt das Apple-Smartphone gut in der Hand und lässt sich auch noch ordentlich bedienen. Mit 208 Gramm wird es aber nach einiger Zeit doch ziemlich schwer, wenn man es nur in einer Hand hält.

Auf der Rückseite ist die vertikal angeordnete Dualkamera (2 x 12 MP) verbaut. Leider ragt das Modul aus dem Gehäuse, was das iPhone XS Max wackelanfällig macht, wenn es auf einer Ebene (z.B. Tisch) liegt. Zudem ist die Glasrückseite anfällig für Fingertapser.

Der Edelstrahlrahmen hinterlässt - wie das restliche Gerät - einen hervorragenden Eindruck.

Die beliebten Animojis (3D Emojis mit Mimik des Nutzers) kennen wir bereits vom iPhone X. Unterhaltsam sind sie aber nach wie vor. Die enorme...

...Rechenleistung des neuen A12 Bionic Chips macht sich vor allem bei ressourcenintensiven Anwendungen...

...wie Augmented Reality (AR) positiv bemerkbar. Trotz der beeindruckenden Darstellung laufen selbst AR-Apps ohne jegliches Ruckeln.

An die Bedienung ohne Home-Button gewöhnen sich auch Umsteiger von iPhone 7 oder iPhone 8 sehr schnell. Hier setzt Apple nach wie vor den Maßstab.

Im günstigsten iPhone XS Max sind 64 GB Speicher mit an Bord. Dieser lässt sich leider nicht erweitern. Doch dank Cloud-Speicher (auch von anderen Anbietern) dürften die meisten Nutzer damit dennoch über die Runden kommen.

In der Notch (Display-Aussparung am oberen Rand) sitzt die aufwendige True-Depth-Frontkamera mit 7 MP und zahlreichen Sensoren. Sie ist auch für die 3D-Gesichtserkennung (Face ID) zuständig.

Testfotos mit dem iPhone XS Max

Wie gehabt verfügt das iPhone XS Max über eine rückseitige Hauptkamera mit zwei 12-MP-Sensoren mit unterschiedlichen Brennweiten. Im Vergleich zum iPhone X hat Apple für die Weitwinkelkamera einen größeren und tieferen (50 Prozent lichtstärker) Sensor eingebaut.

Außerdem setzt das iPhone XS Max auf Smart HDR. Hier werden mehr Bilder mit anderen Belichtungszeiten und Blenden im Speicher abgelegt. Die Software errechnet dann aus den jeweils besten Bereichen das fertige Foto zusammen. Dafür ist natürlich viel Rechenpower notwendig.

Im Ergebnis gelingen HDR-Bilder mit viel größerem Helligkeitsumfang und ohne Zeitverlust. So werden...

...Fotos unter schwierigen Bedingungen merklich besser. Selbst mit...

...grellem Licht, Schlagschatten und Gegenlicht kommt die Kamera gut zurecht.

Eine weitere iPhone-Neuheit ist die die Nachbearbeitung der Tiefenunschärfe von Bokeh-Fotos. Diese müssen dafür...

...im neuen Portraitlicht-Modus aufgenommen werden. Der Effekt ist deutlich erkennbar, aber nicht immer fehlerfrei.

Nutzer können dabei über den Blendenwert den Grad und den Bereich der Unschärfe hinter der eigentlichen Aufnahme verändern.

Die Farbwiedergabe wirkt auf einigen Fotos etwas überzeichnet. Insgesamt zählt die Kamera des iPhone XS Max...

...jedoch zu den besten am Markt. Maßstäbe setzt sie jedoch nicht. Google Pixel 2, Huawei P20 Pro oder Galaxy S9+/Note 9 sind mindestens ebenbürtig.