Google ist mit seiner Vertriebsform "nur über das Internet" gescheitert.
Der IT-Riese will sein Android- Smartphone "Nexus One" in den USA künftig über Einzelhändler verkaufen. Den Verkauf über den eigenen Onlineshop gibt der Suchmaschinenprimus auf. "Zwar hat der weltweite Erfolg von Android unsere Erwartungen übertroffen, aber das gilt nicht für den Online-Laden", teilte Google über einen Eintrag im Firmen-Blog mit.
Kunden wollen Gerät vorher sehen
Die Online-Plattform sei
ein Nischenkanal für Frühanwender geblieben. Die meisten Kunden hingegen
bevorzugten, das Gerät im Laden in die Hand zu nehmen, bevor sie sich zum
Kauf entschieden. Google wollte mit dem Direktverkauf den Handy-Markt
umkrempeln und die Mobilfunkbetreiber umgehen, die in ihren Filialen Handys
zusammen mit Verträgen an die Kunden bringen.
Änderung ist keine Überraschung
Die Google-Mitteilung
kam nicht überraschend: Schon als das Unternehmen bekanntgegeben hatte, das
Smartphone in Großbritannien über Vodafone zu vertreiben, wurde vermutet,
dass dies nur ein erster Schritt sein würde. Hinzu kommt, dass sich das
Gerät bisher nicht besonders gut verkauft hat. Beim Verkaufsstart zu
Jahresbeginn hatte man "Nexus
One" noch als harten Konkurrenten des "iPhones"
von Apple gehandelt und erwartet, dass im ersten Jahr 3,5 Millionen Stück
verkauft werden könnten.
iPhone und Milestone uneinholbar
Inzwischen rechnet die Branche
nur noch mit rund 1 Million verkauften Geräten. Dem
Marktforschungsunternehmen Flurry zufolge hatte Google in den ersten 74
Tagen nach dem Start 135 000 Geräte verkauft. Im gleichen Zeitraum hatte
Apple im Jahr 2007 sein erstes "iPhone" zum Marktstart 1 Million
Mal abgesetzt. Motorola lag mit
seinem "Droid" (heißt bei uns Milestone),
das Ende 2009 herauskam und mit Googles Betriebssystem Android ausgestattet
ist, sogar leicht drüber.
Wann und bei welchem Anbieter das Nexus One nach Österreich kommt, ist noch nicht bekannt.