Sex sells

Porno-Seiten verbreiten SMS-Trojaner

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Nach der Installation werden automatisch 5 Euro teure SMS verschickt.

Der Antivirenspezialist Kaspersky Lab hat die zweite Version eines SMS-Trojaners entdeckt, der Android-Smartphones attackiert. Bei der Verbreitung des Schadprogramms setzen die Cyberkriminelle auf klassische Suchmaschinenoptimierung. Der Trojaner wird über russische Webseiten verbreitet, die bei der Internetsuche nach pornografischen Videos an den ersten Stellen gelistet sind.

Kuriosum
Interessanterweise werden Android-Nutzer dieser Seiten direkt dazu aufgefordert, sich den neuen Trojaner herunter zu laden, während andere Besucher den eigentlichen Inhalt erhalten.

Perfekte Tarnung
Wie sein Vorgänger tarnt sich die neue Version des SMS-Trojaners, "Trojan-SMS.AndroidOS.FakePlayer.b", als Media-Player. Ein Smartphone kann nur infiziert werden, wenn der Anwender die schädliche Anwendung manuell installiert. Nutzer von Android-Smartphones werden dabei gebeten, das Programm pornplayer.apk herunter zu laden, um das gewünschte Video sehen zu können. Die Installationsdatei ist nur 16,4 kB groß. Während der Installation sucht der Trojaner nach Inhalten des Smartphone-Besitzers, um SMS-Nachrichten zu versenden – eine Funktion, die in einem Media-Player normalerweise nicht gebraucht wird.

Fast fünf Euro pro SMS
Sobald der Benutzer die falsche Anwendung startet, versendet Trojan-SMS.AndroidOS.FakePlayer.b SMS-Nachrichten an gebührenpflichtige Nummern, ohne dass der Anwender etwas davon merkt. Die Nachrichten kosten 4,7 Euro (6 US-Dollar), die in kleinen Raten vom Konto des Benutzers and die Cyberkriminellen überwiesen werden.

Android-User sollten also genau darauf achten, welche Apps sie auf ihren Geräten installieren. Sobald man eine schädliche App installiert hat, kann diese auch auf das System zugreifen. Diese Nachteile müssen bei Open Source Programmen (leider) in Kauf genommen werden.

Gleicher Ursprung
Der Code von Trojan-SMS.AndroidOS.FakePlayer.b ist ähnlich zu dem von Trojan-SMS.AndroidOS.FakePlayer.a, den die Sicherheitsfirma vor einem Monat entdeckte (wir berichteten). Dies deutet darauf hin, dass die beiden Schadprogramme von ein und derselben Person beziehungsweise Gruppe stammen.

Boom mit Nachteilen
Laut aktuellen IDC-Zahlen verzeichnen Anbieter von Android-Smartphones die besten Wachstumsraten im weltweiten Smartphone-Markt. Kaspersky Lab geht daher davon aus, dass weitere Schadprogramme in naher Zukunft auftauchen werden, die es auf Android-Handys abgesehen haben.

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