WLAN-Funknetze sollen Fußgängern präzise Navigation per Handy ermöglichen - auch ohne GPS-Funktion.
Viele Haushalte betreiben drahtlose Funknetze, um mobil im Internet zu surfen. Dieser Trend könnte nun Fußgängern die Orientierung in Städten oder Gebäuden erleichtern, erwarten die Forscher des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS.
Zwar sind Navigationsgeräte und zum Teil auch neuere Handys bereits mit GPS ausgestattet, für die Orientierung in engen Gassen oder der U-Bahn ist das satellitengestützte System aber untauglich. Drahtlose Funknetze - also kommerzielle Hot-Spots oder private WLAN-Sender - könnten herkömmliche Stadtpläne hingegen überflüssig machen. Denn jeder Ort lasse sich über die empfangenen Signalstärken eindeutig bestimmen.
WLAN in Städten fast schon flächendeckend
"Die
Verbreitung der Funknetze ist inzwischen so hoch, dass die Ortung auf wenige
Meter genau funktioniert", erklärte Rene Dünkler vom Fraunhofer-Institut auf
der Computermesse CeBIT. In Nürnberg, wo eine erste Testumgebung
eingerichtet worden ist, gebe es im Innenstadtbereich durchschnittlich 2.000
WLAN-Sender pro Quadratkilometer.
Location-Based Services
Möglich sei auch die Kombination mit
ortsbezogenen Diensten. Der Nutzer könne aber selbst entscheiden, ob er die
Lokalisierung nur zur eigenen Orientierung einsetzt oder Informationen über
nahe gelegene Restaurants, Geschäfte und Touristenattraktionen abruft. Für
die Selbstlokalisation muss sich der Nutzer laut den Angaben eine Software
auf sein WLAN-fähiges Endgerät herunterladen.