Künstliche Intelligenz sowie neue Tools und Technologien revolutionieren derzeit die ästhetische Medizin. Der Experte Dozent Dr. Johannes Matiasek gibt Einblick.
Was kommt, was geht, was bleibt? Letztere Frage beantwortet uns der aktuelle Trend-Report „The Future of Aesthetics“. Ein jugendliches – V-förmiges – Gesicht ist und bleibt wichtige Visitenkarte und der Körper wird weiterhin als Statussymbol betrachtet. Daran kann auch der Body-Positivity-Trend nicht rütteln.
Eingriffe werden smarter, sanfter, sicherer
Weltweit gibt es einen Anstieg bei ästhetischen Behandlungen – sowohl bei chirurgischen Eingriffen also auch bei den sogenannten „schonenden“, also den teil- bzw. non-invasiven Treatments. Immer mehr Menschen wählen aus immer mehr Möglichkeiten. Dabei zeichnet sich ein eindeutiger Trend ab. Egal ob geschnitten, abgesaugt, gespritzt oder mit Energie gearbeitet wird: Eingriffe werden immer patientenfreundlicher, immer sanfter und immer sicherer.
Das Implantat im Trichter
Was also „geht“ sind antiquierte Methoden, die gerade bei operativen Eingriffen durch ihre Invasivität für lange Regenerationsphasen oder auch lange Narben sorg(t)en. Als repräsentatives Beispiel für die aktuellen Entwicklungen im Bereich der ästhetischen Medizin nennt Dozent Dr. Johannes Matiasek den Keller Funnel. Brustimplantate bringt der Facharzt für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie nunmehr mittels Spezialtrichter ein. „Es kommt dabei kein Hautkontakt zustande, was eine absolut sterile Implantateinsetzung ermöglicht und somit OP-Risiken minimiert. Zudem reicht für die Platzierung des Brustimplantates ein weitaus kleinerer Schnitt als bei händischen Einbringungen aus“, so der Arzt. Mögliche Ergebnis kann man übrigens gleich beim Vorgespräch dank smarter 3D-Visualisierung begutachten. Die KI erleichtert u. a. die Implantatauswahl oder auch die Wahl der Methode.
Radiofrequenz statt Skalpell
Auch im Bereich der non- und teilinvasiven Treatments gibt es ständig neue Entwicklungen. Als revolutionär sieht Doz. Matiasek ein neues Verfahren an, das mittels hochpotenter Radiofrequenz (an und unter der Haut) Ergebnisse erzielt, die vergleichbar mit einer chirurgischen Straffung sind. Am Körper kann die Methode zudem mit einer Fettabsaugung kombiniert werden. Besonders Lipödem-Patientinnen würden davon profitieren. Die Radiofrequenzen erhöhen die Temperatur der unteren Hautschichten auf 60 bis 79°C. Das bewirkt eine direkte Hautstraffung und Faltenreduktion ohne das Gewebe zu schädigen. Langzeiteffekt: Mehr-Produktion von Kollagen und Elastin. Die Behandlung erfolgt unter Lokalanästhesie, Sedierung oder Vollnarkose.