Grauer Studie soll Klarheit über Effektivität von Lichttherapie bringen.
Lichttherapie wird in der Behandlung von verschiedenen Formen der Depression schon längere Zeit eingesetzt. An der Universität Graz erforschen Psychologen, ob ein spezielles Bestrahlungskonzept auch zur Linderung von Burn-out-Symptomen wirkungsvoll eingesetzt werden könnte. Erwachsene Probandinnen und Probanden für die aktuelle Studie werden noch gesucht.
Vor allem in den Wintermonaten, wenn die Tage grauer werden, fehlt es an Licht, das weitreichenden Einfluss auf Körper und Gemüt hat: Unter Einfluss von Licht produziert der Körper verstärkt Endorphine und schüttet vermehrt den stimmungsaufhellenden Botenstoff Serotonin aus. "Das Hormon Melatonin hingegen wird bei Dunkelheit vermehrt gebildet, es beeinflusst den Schlaf-Wach-Rhythmus des Körpers und drückt auf die Stimmung, Konzentration und Kreativität nehmen ab", schilderte Daniela Bassa vom Institut für Psychologie der Uni Graz die biochemischen Zusammenhänge.
Wissenschafter vermuten, dass der Mangel an natürlichem Tageslicht und die verminderte Lichtintensität während der dunkleren Monate verantwortlich für die "saisonal abhängige Depression" (SAD) sind. "Bei Personen, deren depressive Stimmung vorrangig in der dunklen Jahreszeit auftritt, lässt sich die Symptomatik durch eine halbe Stunde Lichttherapie täglich deutlich verringern", so Bassa. Aufgrund der verschwimmenden Grenzen zwischen Depression und Burn-out hegt die Grazer Arbeits- und Gesundheitspsychologin die Vermutung, dass zusätzliche Lichtexposition auch hier nützlich sein könnte.
So steigert Dunkelheit die Lebensfreude
"In unserer Studie arbeiten wir mit einer speziell entwickelten Lichtkabine, in der das von der Lichtquelle ausgesendete Licht in möglichst hoher Beleuchtungsstärke reflektiert wird und direkt auf die Netzhaut auftrifft", so Bassa. Das Farbspektrum der Lichtquelle sei der Sonne nachempfunden. Untersucht wird, wie sich nach einem Bestrahlungszeitraum von 15 Tagen in Folge zu jeweils einer halben Stunde bestimmte Parameter wie u.a. Konzentration, Kreativität, Stimmungslage und Schlaf-Wach-Verhalten verändern.
Für die Studie werden noch weitere Probandinnen und Probanden mit Burn-out-Symptomatik als auch Symptomen einer Depression gesucht. Die "Lichtsitzungen" finden am Institut für Psychologie der Uni Graz statt - aufgrund des sinkenden Melatoninspiegels und damit optimalen Bestrahlungszeitpunktes zwischen 5.30 und 8.30 Uhr.
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