Nur, wenn Körper und Geist gesund & stark sind, haben wir Spaß im Job und Kraft die Karriereleiter hochzuklettern.
Experten verraten, wie Sie mit simplen „Life-Hacks“ und Yoga-Übungen für mehr Wohlbefinden und Energie im Alltag sorgen.
Sitzen ist das neue Rauchen! Rund 7,5 Stunden verbringen wir täglich am Schreibtischsessel respektive am Sofa. Eine australische Studie schlug bereits 2008 Alarm: Den Erhebungen zufolge verringere jede Fernseh-Stunde das Leben von über 25-Jährigen um 21,8 Minuten. Das Rauchen einer Zigarette kostet im Vergleich elf Minuten unserer Zeit. Bereits zwei Stunden Sitzen am Stück erhöhe die Risiken für Herzerkrankungen, Diabetes, Metabolisches Syndrom, Krebs, Rücken- und Nackenschmerzen sowie weitere orthopädische Probleme, wie Knieschmerzen. Auch die WHO schlägt Alarm und stuft körperliche Inaktivität heute als viertgrößte der vermeidbaren Todesursachen ein – mit geschätzt 3,2 Millionen Todesfällen jährlich.
Den Rücken fit halten
Der sitzende Büromensch erleidet mehr muskuloskelettale Verletzungen als die Arbeiter aller anderen Industriebereiche, inklusive Baubranche, Metallverarbeitung und Transportwesen. Der Schluss der Forscher: Sitzen stellt das gleiche Gesundheitsrisiko am Arbeitsplatz dar, wie das Heben schwerer Lasten. Die Lösung: richtiges „aktives“ Sitzen und ausgleichende Bewegung in den Arbeitspausen beziehungsweise in der Freizeit. „Für dauerhaftes Sitzen“, so Dr. Martin Marianowicz, Orthopäde und Wirbelsäulen-Spezialist, „sind wir Menschen nicht gemacht. Unsere Rückenmuskulatur braucht Reize, um richtig zu funktionieren. Durch langes Sitzen wird sie aber schwächer und schwächer. Letztlich können die Muskeln die Wirbelsäule nicht mehr optimal unterstützen.“ Bereits zweimal 30 Minuten moderate Bewegung pro Woche wirken der Degeneration entgegen. „Wer zusätzlich regelmäßige „aktive“ Arbeitspausen (s. Office-Yoga-Guide) einlegt, Stress – sorgt für Verspannungen! – im Griff hat (s. S. 9) und richtig sitzen lernt (s. re.), der ist auf der sicheren Seite.
Auf Signale achten
Neben unserem Rücken sind auch unsere Augen und Beine die Leidtragenden unseres Erfolgshungers. Das „Office-Eye-Syndrom“ (trockene, brennende Augen und eine verschwommene Sicht) ist mittlerweile ein eigenständiges Krankheitsbild, an dem vier von fünf Menschen leiden und auch Venenprobleme sind ob der Inaktivität am Vormarsch. Stehen Sie auf und tun Sie etwas dagegen!
Der Begriff: Trockene, brennende Augen und eine verschwommene Sicht zählen für vier von fünf Menschen, die mehrere Stunden am Tag vor einem PC verbringen, zum Büroalltag. Durch den konzentrierten Blick sinkt u. a. die Lidschlagfrequenz, der Tränenfilm wird nicht mehr so gut auf dem Auge verteilt. Die Kombination mit oft trockener, warmer Büroluft führt zum Verdunsten des Tränenfilms – gerötete, trockene und brennende Augen sind die Folge, die als „Office-Eye-Syndrom“ bezeichnet wird. Mangelnde Feuchtigkeit ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch ernste Folgen nach sich ziehen. Denn eine trockene Hornhaut ist anfälliger für Verletzungen. Auch Bakterien haben leichtes Spiel, da die natürlichen Abwehrmechanismen des Auges geschwächt sind – Infektionsgefahr! Was hilft:
2. Der ideale Bildschirm |
1. Venenpumpe aktivieren Aktives Wippen. „Wenn man sitzt“, so Venenspezialist und Facharzt für Chirurgie Prof. h.c. Dr. Alexander Flor, MD, „sind die Venen zweimal abgeknickt, einmal im Knie und einmal im Becken, was grundsätzlich nicht ideal ist. Zudem bewegt man die Füße kaum.“ Sein Rat, wenn man viel sitzt: Regelmäßig aufstehen und gehen. Zudem sollte man öfters, ganz bewusst die sogenannte Venenpumpe aktivieren. Dafür mit den Zehen hinauf und hinunter wippen. „So zieht es, das merkt man sofort – den Wadenmuskel zusammen und das Blut wird beschleunigt und abtransportiert.“ 2. Auf den Lifestyle achten Richtige Ernährung, keine Zigaretten. Viel Flüssigkeit, Ballaststoffe, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe (Flavonoide, z. B. in Zitrusfrüchten, rotem Weinlaub, Äpfeln) beugen Venenleiden vor und unterstützen den Stoffwechsel, was wiederum auch die Beine entlastet. Weiters rät der Experte zu einem Rauchstopp (macht Venen unelastisch) und dazu, Treppe statt Lift oder Rolltreppe zu benutzen. 3. Die Beine entstauen Hoch lagern, weit tragen. Beine hoch lagern, wenn möglich während der Arbeit respektive nach der Arbeit. Auch Wechselduschen vor und nach der Arbeit sorgen für Erleichterung. Zusatztipp: „Stützstrümpfe“, so Dr. Flor, „sind mittlerweile ganz leicht und luftdurchlässig und unterstützen den Blutfluss – gibt es auch für Männer.“ Zudem das Tragen von zu steifer und enger Kleidung (mit Elastan) vermeiden. 4. Schuhwerk wechseln The American Way. Frauen, die in der Arbeit ohne High Heels nicht können, denen empfiehlt der Experte, immer ein Paar flache Schuhe zum Wechseln mit dabei zu haben – wie die New Yorkerinnen. Je länger man High Heels trägt, umso mehr staut sich das Blut. 5. Zum Check Auf Warnzeichen achten. Wenn Venen nach dem Sommer störend herauskommen und wenn man im Knöchelbereich erste Besenreiser und bläuliche Verfärbungen sieht, ab zum Venenspezialisten. |
1. Nie ohne Frühstück
3. Leichter Lunch |