Schon seit Längerem steht Handystrahlung in Verdacht, der Gesundheit zu schaden. Einen eindeutigen Beweis konnten Wissenschaftler dafür bisher aber nicht liefern. Jedoch gab es immer wieder Hinweise darauf. Für eine Studie der Internationalen Agentur für Krebsforschung wurden sogar mehr als 12.000 Probanden zu ihrer Handynutzung befragt. In einem Zeitraum von zehn Jahren wurde der Einfluss von Handystrahlung auf die Entstehung von verschiedenen Tumorarten untersucht. Während bei der durchschnittlichen Handynutzung kein Zusammenhang gefunden werden konnte, wurden bei häufiger Nutzung vermehrt Gliome in Ohrnähe gefunden. Allerdings räumten die Experten einige Schwachstellen der Studie ein, weshalb ein eindeutiger wissenschaftlicher Beweis für die Ausmaße des Gesundheitsrisikos von Handystrahlung immer noch ausbleibt.
Gerichtliches Urteil macht Handy für Tumor verantwortlich
Ein italienisches Gericht verstärkt nun jedoch wieder die Diskussion um dieses Thema. So wurde vor Kurzem zum ersten Mal ein Smartphone für die Entstehung eines Gehirntumors verantwortlich gemacht. Der Betroffene Roberto Romeo musste über fünfzehn Jahre hinweg mehrere Stunden täglich telefonieren. Nun bekommt er monatliches Geld von seiner Unfallversicherung. Das Telefonieren habe zur Entstehung eines gutartigen Tumors im Gehirn geführt, weshalb Romeos Hörnerv entfernt werden musste und er nun auf einem Ohr taub ist.
Vorsichtsmaßnahmen
Auch wenn die tatsächlichen Langzeitauswirkungen von Handystrahlung nicht eindeutig geklärt sind, so sollten häufige Handynutzer gewisse Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um das Risiko möglichst gering zu halten. Vor allem aber Kinder sollten möglichst wenig mit Handys telefonieren, da die Auswirkungen auf ihre Entwicklung noch ungeklärt sind.
So vermeiden Sie Handy-Strahlung
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1. Headset
Je größer der Abstand zwischen Handy und Kopf, umso besser. Eines der besten Mittel, um den Abstand zu vergrößern, ist ein Headset. Wenn Sie alleine sind können Sie auch auf die Lautsprecherfunktion des Handys zurückgreifen.
2. Handy nicht auf Schoß legen
Legen Sie das Handy auch nicht auf den Schoß, wenn Sie telefonieren. Besser: der Schreibtisch.
3. Telefonieren im Freien
Auch während des Telefonierens gilt: je besser der Empfang, desto geringer die Belastung. Wer in geschlossenen Räumen, im Lift, oder im Auto telefoniert, riskiert eine schlechte Verbindung. Das Handy muss das mit einer höheren Sendeleistung ausgleichen.
4. Freisprecheinrichtung
Im Auto verwenden Sie am besten eine Freisprecheinrichtung oder sie verzichten aufs Telefonieren, denn auch die Karosserie führt dazu, dass die Handy-Leistung hochgefahren wird.
5. Verbindungsaufbau abwarten
Während des Verbindungsaufbaues ist die Strahlung sehr hoch. Warten Sie daher ab, bevor sie das Handy direkt ans Ohr halten.
6. Festnetz bevorzugen
Bei allen Telefonaten, besonders bei schlechtem Empfang, gilt: je kürzer und seltener die Telefonate sind, desto geringer die Belastung. Sie sollten Handy-Telefonate daher so kurz wie möglich halten. Zu Hause und am Arbeitsplatz das Festnetz bevorzugen.
7. Kein Handy im Schlafzimmer
Verbannen Sie das Handy aus Ihrem Schlafzimmer. Das mindert nicht nur die Strahlenbelastung, sondern sorgt auch für besseren Schlaf.
8. geringer SAR-Wert
Beim Kauf von Handys auf einen möglichst geringen SAR-Wert achten.
9. Handy nicht in Hosentasche stecken
Tragen Sie das Handy zur Sicherheit nicht in der Hosentasche. Überhaupt, tragen Sie es bitte nicht ständig in Körpernähe.
10. Keine Handys für Kinder
Die Wiener Ärztekammer empfiehlt: Unter 16 Jahren sollten Handys nur für den Notfall mitgeführt werden.
11. Weniger Apps = weniger Strahlung
Deaktivieren Sie die mobilen Dienste und verzichten Sie auf unnötige Apps. Diese erhöhen die Strahlung, wenn Sie mit Ihrem Handy online sind. Das Vermeiden von überflüssigen Hintergrunddiensten spart außerdem Akku.
12. Flugmodus
Jetzt bin ich nicht erreichbar. Wenn Sie in Ruhe Musik hören wollen oder gerade eine Auszeit brauchen, aktivieren Sie den Flugmodus. Das verringert die Strahlenbelastung und außerdem Stress.