Die ewige Jugend wird wohl – zumindest laut heutigem Stand der Wissenschaft – ein Wunschtraum bleiben. Es ist aber möglich, den natürlichen Alterungsprozess zu verlangsamen. Und damit ist nicht der Weg zum Beauty-Doc gemeint. Wir haben es selbst in der Hand, ob wir zu den glücklichen Menschen gehören, die jünger aussehen, oder ob wir bei der Nennung des Alters peinliches Schweigen beim Gegenüber auslösen. Die Gene spielen bei unserer potenziellen Lebenserwartung und der Frage, wie wir altern, eine wichtige Rolle. Sie sind jedoch keine feste, unveränderliche Größe, mit der wir auf die Welt kommen und die ein Leben lang behalten wird. Vor allem in früheren Jahren können wir durch unseren Lebensstil sehr stark Einfluss nehmen, ob wir länger jung bleiben oder schneller altern.
So senken Sie Ihr biologisches Alter:
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1 Rauchstopp
Langjähriges Rauchen beschleunigt die Alterungsprozesse im Körper und raubt die meisten Lebensjahre. Zwischen 7 und 10 Jahre kann der Nikotinkonsum kosten.
2 Bewegung
Laut Studien verlangsamt regelmäßiger Sport den Verfall von Zellen und kann das biologische Alter um bis zu 15 Jahre senken. Bereits eine halbe Stunde sportliche Aktivität pro Tag steigert die Lebenserwartung.
3 Ernährung
Eine gesunde Ernährung wirkt wie ein Jungbrunnen. Die in Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und Nüssen enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe wirken als sogenannte Antioxidantien und schützen vor zellschädigenden freien Radikalen.
4 Gewicht
Studien zeigen, dass sich das Gewicht stark auf die Lebenserwartung und die Alterungsprozesse auswirkt. Aber nicht nur Übergewicht – ein Body-Mass-Index (BMI) über 30 lässt die Betroffenen mindestens 3 Jahre schneller altern –, sondern auch Untergewicht schadet. Ein BMI unter 19 kostet Frauen rund 2, Männer sogar 3,5 Jahre.
5 Stress
Dauerhafter Stress führt zur umfassender Zerstörung von Nervenzellen und lässt die Telomere schneller schrumpfen. Bereits nach einem Jahr kann Stress die Alterungsprozesse beschleunigen und erhöht das Risiko für eine spätere Demenzerkrankung. Ein gutes Anti-Stressmittel sind Zärtlichkeiten, Lächeln und Yoga.
6 Schlaf
Beim Schlafen regeneriert sich der Mensch sowohl körperlich als auch geistig. Im Schlaf schüttet der Körper die meisten Wachstumshormone aus, regt Prozesse der Zellerneuerung an und stärkt die Immunabwehr. Wer dauerhaft zu wenig oder schlecht schläft, altert schneller, wird leichter krank und vergesslicher.
7 Alkohol
Übermäßiger Alkoholgenuss wirkt sich nicht nur negativ auf unsere Gesundheit aus, sondern kann uns sogar bis zu 3 Jahre unseres Lebens kosten. Als risikoarm gelten für Männer 24 Gramm Alkohol pro Tag (zwei Gläser Bier zu je 0,3 Liter), für Frauen nur 12 Gramm (150 ml-Glas Wein).
8 Zufriedenheit
Ein glückliches, zufriedenes Leben und eine positive Lebenseinstellung verlängert das Leben um bis zu 10 Jahre. Kümmern Sie sich daher vermehrt um Dinge, die Ihnen Spaß machen.
9 Soziale Kontakte
Menschen mit wenig sozialen Kontakten sterben früher als sozial aktive Menschen. Umgeben Sie sich vor allem mit Menschen, zu denen Sie eine positive Beziehung aufbauen können.
10 Beziehung
Zwischenmenschliche Beziehungen können das Leben verlängern. Regelmäßiger Sex, am ehesten in einer vertrauten Beziehung, hat eine verjüngende Wirkung.
11 Geistige Fitness
Trainieren Sie nicht nur Ihre körperlichen, sondern auch Ihre geistigen Fähigkeiten. Kreative Hobbys wie Lesen oder das Erlernen einer neuen Sprache, halten das Gehirn jung und wirken positiv auf das Lebensalter.
Älter werden – aber langsam
Die Menschen werden immer älter. Die Lebenserwartung hat sich in den letzten 125 Jahren nahezu verdoppelt. In Europa lag sie im Jahr 2015 bei durchschnittlich 81 Jahren für Frauen und etwas mehr als 74 Jahren für Männer. Doch wir wollen nicht nur älter werden, sondern auch später altern. Laut Experten setzt der Alterungsprozess bereits nach Erreichen einer Vitalitätsspitze im Alter von 20 bis 30 Jahren ein. Das bedeutet, die Leistungsfähigkeit von Organen und Geweben nimmt stetig ab. Als Ursache des Alterungsprozesses haben die Wissenschaftler verschiedene Theorien aufgestellt.
Was verrät unser biologisches Alter?
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✏ Blutgefäße
Der Mensch ist so alt wie seine Gefäße. Der Verlust an Geschmeidigkeit beginnt bereits mit 20 Jahren. Mit fortschreitendem Alter werden die Blutgefäße immer starrer und spröder. Austrocknungsprozesse und Ablagerungen werden zu einem Großteil durch unseren Lebensstil – Rauchen, Alkohol, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel – verursacht.
✏ Sensorischer Bereich
Mit zunehmendem Alter lassen die Sehkraft sowie die Hörfähigkeit nach. Tägliches langes Starren auf PC, Handy oder Fernseher lässt die Augen noch schneller „altern“.
✏ Körperlicher Bereich
Organe, Muskeln, Gelenke oder Knochen sind nicht mehr so leistungsfähig, beweglich oder stark wie früher. Falsche Ernährung und Bewegungsmangel beschleunigen die Alterungsprozesse.
✏ Kognitiver Bereich
Absterben von Nervenzellen und ihrer Schutzhüllen, geringere Durchblutung des Gehirns und dementsprechend verminderte Versorgung der Zellen mit Nährstoffen reduziert die kognitive und psychomotorische Leistung.
✏ Haut & Haare
Die Haut verliert ihre Elastizität, wird dünner, trocknet aus, zeigt Altersflecken und Falten. Hormonelle Veränderungen aber auch äußere schädigende Einflussfaktoren wie UV-Licht verstärken die Zeichen der Alterung. Auch die Haare verändern sich. Die Anzahl der Haarwurzeln nimmt ab, die Haare werden feiner, dünner, wachsen langsamer und ergrauen.
✏ Zähne
Altersbedingte Veränderungen der Zähne zeigen sich in Form von Verfärbungen, Zahnabnutzung aber auch Erkrankungen von Zahnfleisch und Zahnhalteapparat.
Ernährung gegen freie Radikale
Als eine Hauptursache für unser körperliches Altern sehen Forscher den sogenannten oxidativen Stress in den menschlichen Zellen. Ausgelöst durch ein Überhandnehmen aggressiver Sauerstoffverbindungen (freie Radikale) im Vergleich zu körpereigenen Schutzzellen werden DNA, Proteine und Lipide der gesunden Zellen angegriffen und Schäden verursacht, die im Laufe des Älterwerdens immer schwieriger repariert werden können. Wir sind aber in der Lage, unseren Körper bei der Abwehr der freien Radikale zu unterstützen. Dies gelingt, indem wir sogenannte Antioxidantien mit der Nahrung gezielt zuführen – vorwiegend enthalten in Vitamin C und E, Karotinoiden, Obst und Gemüse – und eine zusätzliche Aufnahme durch Umweltgifte, UV-Licht oder Nikotin vermeiden.
Sport hemmt Zellverschleiß
Eine weitere Theorie besagt, dass jede Zelle unseres Körpers nur eine begrenzte Lebenszeit hat. Bei jeder Zellteilung verkürzen sich die Enden der Chromosome, die Telomere, bis sie aufgebraucht sind und die Zelle stirbt. Unser Lebensstil kann bestimmen, wie schnell dieser Telomere-Verschleiß abläuft. Negativer Stress, vor allem psychische Belastungen wie Unzufriedenheit oder Trauer, Übergewicht und Bewegungsmangel, beschleunigt den Verschleiß. Regelmäßiger Sport hingegen kann den Prozess deutlich verlangsamen.
Sex hält jung
Ein sinkender Hormonspiegel lässt uns ebenfalls altern. Künstliche Hormone als Anti-Aging-Mittel und deren Risiken sind bekannt. Es ist aber auch auf natürlichem Wege möglich, die Hormonausschüttung ein wenig anzukurbeln. Studien zufolge hat ein erfülltes Sexualleben eine verjüngende Wirkung. Sex führt zu einer erhöhten Ausschüttung von Geschlechtshormonen und Botenstoffen, hilft beim Stressabbau, regt die Durchblutung an, strafft die Haut und sorgt so für ein jugendliches Aussehen.