Um Neuinfektionen möglichst rasch zu erkennen und entsprechende Schritte einzuleiten, wird künftig auch auf die „Gurgel-Testmethode“ gebaut. Wie Sie funktioniert und was ihre Vorteile sind.
Nicht nur der Schulstart lässt die Sorgen rund um das Coronavirus wieder steigen. Auch der herannahende Herbst ist ein großer Unbekannter: Die kühleren Temperaturen, das wieder verstärkte Aufhalten in Innenräumen und nicht zuletzt die Prävalenz von Erkältungserkrankungen geben Grund zur Vorsicht. Um gefährliche Infektionsanstiege möglichst rasch zu erkennen und entsprechend darauf reagieren zu können, bleibt die rigorose Testung das wichtigste Instrument im Kampf gegen die Pandemie. Besonders an Schulen soll daher der noch eher neue „Gurgeltest“ zur Anwendung kommen.
Die Testmethoden
Aktuell kommen zwei grundlegend verschiedene Testprinzipien zum Einsatz: PCR- und Antikörpertests. Sie weisen unterschiedliche Stadien einer potenziellen SARS-CoV-2-Infektion nach. PCR-Tests können ausschließlich eine aktive Infektion nachweisen. Dazu wird entweder ein Rachen- und/oder Nasenabstrich entnommen oder eine Speichelprobe, die mittels Gurgeln gewonnen wird. Letztere Methode ist mit entscheidenden Vorteilen verbunden und könnte bald zum Standard werden (s. unten.). Die Auswertung erfolgt bei beiden Methoden relativ gleich: Im Labor wird das in der Probe enthaltene Genmaterial vermehrt, um Erbgut des Coronavirus sichtbar zu machen. Ist dieses zum Testzeitpunkt vorhanden, ist die Probe positiv. Die Frage, ob eine Infektion womöglich bereits in der Vergangenheit stattgefunden hat, kann nur ein Antikörpertest beantworten. Neueste Studien mahnten jedoch ein, dass in vielen – besonders nach sehr milden – Covid-Erkrankungsfällen nur eine geringe Anzahl an Antikörpern gebildet wird, beziehungsweise diese nur für kurze Zeit im Blut nachweisbar sind. Liegt eine Infektion also schon mehrere Wochen zurück, könnte der Test dies womöglich nicht aufzeigen und somit wenig Aussagekraft haben.
❯❯ So funktioniert der Gurgeltest
✏ Proben-Entnahme
Die Probe wird mittels Gurgeln gewonnen. Die Testperson gurgelt für (meist) zwei Minuten mit einer Salzwasserlösung. Anschließend wird der Mundinhalt in ein Proberöhrchen gespuckt, das seinen Weg in ein Labor finden muss.
✏ Sicher und schonend
Studien konnten belegen, dass der Gurgeltest der herkömmlichen Abstrich-Methode in Zuverlässigkeit um nichts nachsteht. Die Methode gilt zudem als sehr schonend und erfordert kein medizinisches Fachpersonal wie der Abstrich.
✏ Zu Hause durchführbar
Der Gurgeltest kann auch zu Hause – idealerweise im Freien oder alleine, da viele Tröpfchen freigesetzt werden – durchgeführt werden. Jedoch ist eine gute Infrastruktur (z. B. Sammelstellen, rascher Versand) notwendig, um einen zeitnahen Eingang im Labor zu ermöglichen.