Babys sollten in Rückenlage schlafen, um dem plötzlichen Kindstod vorzubeugen. Doch im Wachzustand dürfen Babys auch - unter der Aufsicht der Eltern - kurze Zeit auf dem Bauch liegen. Das trainiert ihre Schulter- und Nackenmuskulatur.
"Indem Eltern ihr Baby etwa zwei- bis dreimal kurz auf den Bauch legen, hat es die Möglichkeit, seine Bewegungsfähigkeit zu erweitern", erklärt Ulrich Fegeler vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Köln. Nach und nach kann das Kind mit einem Spielzeug vor ihm dazu angeregt werden, danach zu greifen. Auch die Zeit auf dem Bauch kann immer mehr erweitert werden: Anfangs dürfen es nur ein paar Minuten sein, nach etwa drei Monaten bis zu eine Stunde pro Tag.
Etwa mit einem Monat kann ein Kind sein Kinn in Bauchlage für einige Sekunden anheben. Im Alter von drei Monaten kann es den Kopf dauerhaft aufrichten, wobei es sich auf seine Ellbogen und später die Hände abstützt. "Es kann nun die Muskeln der Schultern und Arme trainieren und alsbald kontrollieren", erläutert Fegeler.
Die motorische Entwicklung verläuft meist in einer bestimmten Zeit und Reihenfolge - allerdings kann es bei jedem Kind individuelle Abweichungen geben. Die sogenannten Meilensteine, wann bestimmte Fähigkeiten erreicht sein können, dienen lediglich als Orientierungshilfe, beruhigt der Kinderarzt. Eltern können den Prozess nicht beschleunigen. Sie sollten aber ein geeignetes und sicheres Umfeld für das Kind schaffen, damit es sich motorisch optimal entwickeln kann.
