Die "Pille danach", seit Freitag rezeptfrei erhältlich, hat den Sinn, eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern. Sie muss innerhalb von maximal 72 Stunden nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden, erklärte Univ. Prof. Dr. Peter Frigo, Leiter der Hormonambulanz an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde, gegenüber der APA.
Das Medikament, das seit dem Jahr 2000 in Österreich zugelassen ist, sei nur für den Notfall gedacht und sollte keinesfalls routinemäßig eingenommen werden. Die "Pille danach", ein sogenanntes synthetisches Gestagen, wirkt laut Frigo auf zwei Arten: Einerseits wird die Gebärmutterschleimhaut abgebaut, so dass sich ein befruchtetes Ei erst gar nicht einnisten kann. Ähnlich wie die Pille als Verhütungsmittel wirkt das Medikament aber auch auf die Hormone - ein Eisprung wird verhindert. Wie die "Pille danach" genau wirkt, hängt davon ab, in welchem Stadium ihres Zyklus sich eine Frau bei der Einnahme befindet.
Eingenommen werden muss die "Pille danach" spätestens 72 Stunden nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr. Gynäkologe Frigo warnt allerdings vor Panik: "Oft reicht es, statt um zwei Uhr in der Früh zur Apotheke zu hetzen, alles gemütlich am nächsten Morgen zu erledigen." Gerade für Patientinnen mit Vorerkrankungen sei es außerdem wichtig, einen Arzt aufzusuchen, bevor sie das Medikament nehmen. Die "Pille danach" beinhalte zwar "keine Dosis, bei der man Angst haben muss", bei kranken Frauen müsse die Situation aber abgeklärt werden, denn bei ihnen "kann theoretisch etwas passieren". Für alle Frauen gelte jedoch, so Frigo, dass die "Pille danach" für den Notfall gedacht sei und deren Einnahme "auf keinen Fall zur Routine" werden dürfe.