Dr. Andrej Kielbassa, Zahnambulatorium Krems der Danube Private University, antwortet.
Frage: Wann ist eine Zahnversiegelung sinnvoll und wann nicht?
Antwort: Eine Versiegelung von Zahnflächen ist immer dann angebracht, wenn das aktuelle Kariesrisiko erhöht ist und die betroffenen Zahnflächen einer Reinigung im Rahmen der häuslichen Mundhygiene schwer oder sogar gar nicht zugänglich sind. Das bedeutet, dass in der Regel die stark zerklüfteten/zerfurchten Kauflächen von Backenzähnen (Molaren, seltener auch Prämolaren) versiegelt werden. Im Einzelfall ist auch die Versiegelung von Glattflächen sinnvoll, dies kann beispielsweise im Rahmen einer kieferorthopädischen Therapie mit festsitzenden Apparaturen und dadurch erschwerter Mundhygiene angebracht sein. Zur Vermeidung einer Übertherapie ist es ratsam, die Entscheidung für eine Versiegelung vom tatsächlichen Erkrankungsrisiko abhängig zu machen. Zähne, die bereits seit einigen Jahren in der Mundhöhle sind und bisher nicht erkrankt sind, sollten daher nicht mehr versiegelt werden, wenn das Kind/der Jugendliche auch an anderen Stellen keine kariösen Läsionen hat.
Dr. Andrej Kielbassa, Zahnambulatorium Krems der Danube Private University, 3500 Krems-Stein. www.dp-uni.ac.at