Thomas Gottschalk hat ein Millionenpublikum geprägt – und sorgt nun immer häufiger für Momente, die seine Fans nachdenklich zurücklassen. Der 75-Jährige, der über Jahrzehnte die deutschsprachige TV-Landschaft geprägt hat, trat nun bei einer Gala in Kitzbühel auf.
Nur wenige Tage vor seinem endgültigen TV-Abschied erhielt Gottschalk in Tirol eine besondere Ehrung: die Diamant-Romy, eine Sonderauszeichnung des wichtigsten österreichischen Film- und Fernsehpreises. Ein Moment der Wertschätzung, der aber erneut überschattet wurde von einem Auftritt, der viele Zuschauer ratlos machte.
Schon seine jüngsten Bühnenmomente hatten Fragen aufgeworfen – etwa bei der Bambi-Verleihung, wo er Cher mit einem Double verwechselte und später für einen Spruch ausgebuht wurde. Entsprechend groß war die Aufmerksamkeit, mit der sein Auftritt in Kitzbühel verfolgt wurde.
Gottschalk beginnt seine Dankesrede im ORF zunächst souverän – und rutscht dann doch wieder in jene Abschweifungen, für die er längst bekannt ist. „Ich werde mich morgen wieder entschuldigen müssen“, sagt er lächelnd. Er erkläre in Deutschland wohl, dass ihm „der österreichische Humor ein bisschen mehr“ liege. „Eigentlich muss ich mich immer für das entschuldigen, was ich gesagt habe, aber ich weiß auch nicht, wie ich das schaffe.“
Romy oder Tommy?
Der Entertainer scherzt über das zu niedrig eingestellte Mikrofon, verwechselt in seiner Wortspielerei mehrfach „Romy“ und „Tommy“ und kommentiert schließlich den Timer im Bühnenboden – bis er laut die Sekunden herunterzählt. „Hier läuft die Zeit runter, aber wo bleibt die Romy?“
Erst als „Bergdoktor“ Hans Sigl eingreift, das Mikrofon übernimmt und den Kurier-Geschäftsführer Richard Grasl zur Bühne bittet, kehrt Ruhe in die Szene. Mit der Auszeichnung in der Hand findet Gottschalk wieder zur Pointe: Er erinnert daran, bereits einmal eine Romy mit Michael Jackson geteilt zu haben. „Aber die hier gehört mir ganz alleine. Michael ist weggebrochen sozusagen als Konkurrenz.“
Parallel zur Live-Übertragung äußerten sich viele Zuschauer in sozialen Medien besorgt über den gesundheitlichen Zustand des Showmasters. Gottschalk selbst winkt ab. „Mir geht es so gut, wie es einem 75-Jährigen gehen kann“, sagt er nach der Gala. Und fügt hinzu: „Wir ziehen ja gerade um, daher schleppe ich viele CDs und kistenweise Bücher.“
Am 6. Dezember steht sein letzter großer TV-Auftritt bevor: „Denn sie wissen nicht, was sie tun“ bei RTL – gemeinsam mit Barbara Schöneberger und Günther Jauch. Danach verabschiedet sich einer der prägendsten Showmaster des deutschsprachigen Fernsehens von der großen Bühne.