Riesen-Eklat:

Ukraine nimmt nicht am Song Contest 2019 teil

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Nach Skandal um Gewinnerin des Vorentscheids.

Die Ukraine will dieses Jahr nicht am Eurovision Song Contest (ESC) teilnehmen und reagiert damit auf einen Skandal um die Gewinnerin des Vorentscheids. Das teilte die öffentlich-rechtliche Fernsehanstalt am Mittwoch in Kiew mit. Inzwischen berichtet auch die offizielle Homepage des Song Contests von der Absage der Ukraine. Man freue sich auf eine Teilnahme des Landes für den ESC 2020, heißt es in einer ersten Stellungnahme.

Der nationale Vorentscheid habe gezeigt, dass "im fünften Jahr des militärischen Konflikts" die Verbindungen des Show-Business zum Nachbarland Russland immer noch eng seien, teilte der ukrainische Fernsehsender mit. "Für einen Teil der Gesellschaft ist diese Tatsache annehmbar, bei einem anderen Teil ruft sie Entrüstung hervor."

 

Mehrere Musiker sagten Auftritt für Ukraine ab

Zuvor hatten mehrere ukrainische Musiker erklärt, nicht für ihr Land auftreten zu wollen. Der nächste ESC findet vom 14. bis zum 18. Mai im israelischen Tel Aviv statt. Die Ex-Sowjetrepublik gehört zu den Schwergewichten bei dem Musikwettbewerb.
 
Den nationalen Vorentscheid hatte die Sängerin Maruv (Anna Korsun) deutlich gewonnen. Nationalistische Politiker hatten danach ihre vergangenen und geplanten Auftritte im Nachbarland Russland vorgehalten und sie dafür kritisiert. Nach langen Verhandlungen mit der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt über einen Vertrag verzichtete die 27-Jährige am Montag auf die Teilnahme. Sie wolle sich nicht politisch instrumentalisieren lassen, erklärte sie.
 
Die zweitplatzierte Gruppe Freedom Jazz verkündete wenig später ebenso ihren Verzicht. Am Mittwoch sagten schließlich auch die Drittplatzierten ab. "Wir brauchen keinen Sieg um jeden Preis. Unsere Mission ist es, die Menschen mit unserer Musik zu einen und nicht Zwist zu säen", teilte die Gruppe Kazka auf ihrer Facebook-Seite mit Blick auf die Absage der anderen beiden Musiker mit.
 
Kiew sieht sich seit der russischen Annexion der Halbinsel Krim vor fünf Jahren und der Unterstützung von Separatisten in der Ostukraine durch Moskau im Krieg mit dem Nachbarn.
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