Kalifornien in Flammen: Der größte US-Staat wird von Brandinfernos in die Knie gezwungen.
Los Angeles. Mehr als zehn Brände sind in Kalifornien außer Kontrolle. Sie werden von den heißen Wüstenwinden („Diablo-Winde“ im Norden, „Santa Ana“ im Süden) angefacht, meist in Hurrikan-Stärke.
200.000 Menschen sind auf der Flucht, 2,5 Millionen haben keinen Strom – auch weil Stromfirmen wie PG&E Netze als Präventivmaßnahme stilllegten. Denn umgewehte Strommasten gelten als Feuerursache Nr. 1.
Dramatisch ist die Lage mitten in der Millionen-Metropole L. A.: Nahe dem weltberühmten Getty-Museum (mit Rembrandt-, Van-Gogh-Bildern) brach das „Getty-Feuer“ aus – die Flammenwalzen zerstörten acht Millionen-Villen.
1.100 Feuerwehrleute konnten den Brand zurückdrängen. Lösch-Helikopter luden Wasser und Lösch-Pulver im Minutentakt ab.
Promi-Enklave Brentwood: Angst vor Feuerinferno
„Haut ab!“. Zehntausend Häuser in der Promi-Enklave Brentwood wurden evakuiert, darunter Stars wie Arnold Schwarzenegger, die Schauspieler Josh Duhamel und Kate Hudson sowie Basketballlegende LeBron James. Arnie twitterte: „Haut ab!“ .
Der größte Brand wütet weiter in der Weinregion des Sonoma County. Das „Kincade Fire“ verkohlte eine Fläche von 266 Quadratkilometern.(60 % des Wiener Stadtgebiets) von mehr als 100 Gebäuden und zwei Weingütern blieben nur mehr Ruinen.
Richard Koscher, ein in San Francisco lebender Österreicher, hatte die Taschen schon gepackt: „Man kann wegen des Rauchs schwer atmen“, sagt er zu ÖSTERREICH. Die Krise ist nicht vorbei: Neuerlich waren heftige Windböen prognostiziert, für 25 Millionen Menschen galten in Kalifornien Warnungen vor „extremer Feuergefahr“.
»Haut ab!« twitterte Arnie und floh vor Feuer
Das „Getty-Feuer“ bedroht den Promi-Stadtteil Brentwood: Diese Stars flohen.
Der Evakuierungsbefehl kam mitten in der Nacht, der Himmel glühte über Brentwood (L. A.) rötlich durch einen gerade explodierenden Großbrand nahe dem Getty-Museum (siehe links). Filmstar und Ex-Gouverneur Arnold Schwarzenegger flüchtete Montagfrüh um 3:30 Uhr sofort und appellierte an andere: „Wartet nicht, haut so schnell wie möglich ab“, twitterte er.
Er lobte die Feuerwehrleute als die „wahren Action-Helden“. Davor musste die Kino-Premiere seines jüngsten Terminator-Films Dark Fate abgesagt werden.
Gebete. Arnies Ex-Ehefrau Maria Shriver lebt ebenfalls in Brentwood. Auch sie musste die Flucht antreten. Auf Instagram schrieb sie: „Ich bete für alle, die von dieser schrecklichen Zerstörung betroffen sind.“
Neben Hollywood-Stars Josh Duhamel und Kate Hudson wurde auch Basketball-Superstar LeBron James temporär obdachlos. Nach der Flucht aus seiner 23 Millionen Dollar teuren Villa konnte er kein Hotelzimmer finden. Komikerin Kathy Griffin wiederum filmte das Inferno vor ihrer Haustüre.
Getty-Museum von Inferno umzingelt
Bedroht. Auch das Getty Museum in den Santa-Monica-Bergen ist von dem Inferno bedroht. 125.000 Kunstwerke sind hier gelagert, dazu 1,4 Millionen Bücher in der weltgrößten Kunst-Bibliothek. Aber: Evakuiert wurde bisher noch nicht. Ron Hartwig, Chef des Museums, sagt: „Das Getty Center hier ist der sicherste Ort.“ Vize-Präsidentin Lisa Lapin argumentiert: „Alle Archive sind verschlossen, auch alle Galerien. Niemand kommt herein, niemand geht hinaus.“
Schwere, doppelte Eisentüren sichern das Gebäude ab. Das 1,3 Quadratkilometer große Areal wurde vor 20 Jahren feuer- und erdbebensicher errichtet.