Dem Franzosen blieb keine Zeit für einen Stadtbummel: Den will er bald nachholen, wenn er mit seiner Familie nach Österreich reist.
Roter Teppich für Hollywoodstar Jean Reno in Wien: Nachdem der Schauspieler bereits am Donnerstagnachmittag für ein Charity-Turnier sein Pokerface aufgesetzt hatte, beehrte er am Abend die dazugehörige Gala des Online-Unternehmens Interwetten.at. Bei der Veranstaltung wurde auch der Sieger des Pokerspiels präsentiert: ein Franzose. "Mein Gott, so viele Franzosen", meinte Reno, nachdem ein weiterer Landsmann den zweiten Platz belegt hatte.
"Der schaut gut aus!"
Autogrammjäger mussten am Abend
ohne die begehrte Signatur des Stars wieder abziehen: Der Schauspieler
("Leon - Der Profi") bannte sich schweigend und von Bodyguards umringt
seinen Weg zur Feier ins Palais Niederösterreich. "Der schaut schon gut aus,
der Reno. Was meint ihr, Mädls?", lautete das Kommentar eines Gastes, als
der Franzose die Bühne betrat. Das Charity-Turnier hatte rund 25.000 Euro
eingebracht: "Wir verdoppeln", erklärte Interwetten-Geschäftsführer Thomas
Daubek, was von Reno mit Nicken und Klatschen kommentiert wurde.
Schließlich wurde noch einmal verdoppelt und ein Scheck über 100.000 Euro an den Generalsekretär von amnesty international-Österreich, Heinz Patzelt, überreicht. "Ich habe bei den Regieanweisungen irgendetwas von verdoppeln gelesen und hatte eine leise Hoffnung, dass es 50.000 Euro werden. Aber 100.000 Euro - da bin ich sprachlos", sagte Patzelt. Damit könne man viele Projekte durchführen.
Der Sieger des Charity-Turniers, der Student Julien Meurisse aus Caen, erhielt der Poker-Tradition nach ein Armband zur Anerkennung und wird beim Weltfinale im Mai in Monte Carlo teilnehmen. Unter den acht Spielteilnehmern fand sich als einzige Frau auch die Niederösterreicherin Gabriele Niedl: "Wunderbar" sei es gewesen, mit dem Hollywoodstar zu pokern, schwärmte sie gegenüber der APA.
Die Spielteilnehmer hätten das Problem, dass sie in der Anonymität des Internets gewonnen hätten, "und dann plötzlich in ein Fernsehstudio kommen und dann kommt auch noch Jean Reno - da geht einem schon ein bisschen die Muffn", erklärte Mat Schuh, der das Turnier moderiert und kommentiert hatte. Wer beim Auftritt des Hollywoodstars auf der Bühne nicht zum Fotohandy gegriffen hatte, hatte danach Pech: Reno reiste noch am Abend ab.
Rückkehr mit Familie
Sein Gastspiel in Wien versetzte Reno
zurück in seine Jugend. "Ich habe damals im Sommer reiche Leute
durch Europa gefahren, da sind wir auch durch Wien gekommen. Es ist wirklich
eine sehr schöne Stadt. Und das sage ich nicht, damit ich vor Ihnen gut
dastehe", meinte der Schauspieler. Für einen Stadtbummel blieb ihm aus
privaten Gründen aber keine Zeit. "Ich muss heute noch nach London
fliegen", meinte Reno. Dafür will er bald wieder zurückkommen: "Und
zwar mit der ganzen Familie".