Dirndl und Krachlederne prägten am Wochenende das Bild am Heldenplatz.
Eine ungewohnt hohe Dichte an Dirndln und Krachledernen hat dieses Wochenende das Modebild am Wiener Heldenplatz geprägt: Insgesamt 220.000 Besucher - oftmals in traditionell ländlichem Look - folgten der Einladung des Bauernbundes zum zweitägigen Erntedankfest, das bereits zum 9. Mal zwischen Nationalbibliothek und Volksgarten stattfand. Kulinarik, Konzerte und Bierkistenkraxeln sollten das heurige Motto "Lebensqualität durch Regionalität" transportieren helfen. Höhepunkte waren einmal mehr die Segnung der Feldfrüchte und der Umzug der Erntewägen am Sonntagnachmittag.
Brauchtum und Zünftigkeit
Erwartungsgemäß standen Brauchtum
und Zünftigkeit im Mittelpunkt des Events, wobei seitens der Gäste der
Kulinarik vermutlich die größte Bedeutung beigemessen wurde, wie große
Aufläufe bei den Gastroständen vermuten ließ. Insgesamt 30 Genussregionen
aus ganz Österreich, das selbstbewusst als "Feinkostladen Europas" beworben
wurde, boten von der Leithaberger Edelkirsche über die Jauntaler Salami bis
hin zum Lilienfelder Voralpen-Wild eine breite Produktpalette an.
Kochen und Essen
Wer nicht nur essen, sondern sich Profi-Tipps
für den eigenen Umgang mit Töpfen und Zutaten holen wollte, konnte beim
Schaukochen mit Hotel-Imperial-Küchenchef Sigi Kröpfl die eine oder andere
Nachhilfestunde einlegen. Durstige wurden einstweilen von "Bierpapst" Conrad
Seidl versorgt, der nach einem bühnentauglichen Fassanstich reichlich
Gerstensaft ausschenkte.
Sägen und Schnitzen
Für Staunen sorgten Mitarbeiter der
Land- und Forstbetriebe, die ihren gekonnten Umgang mit der Motorsäge beim
Schnitzen unter Beweis stellten. Ein Hindernis-Parcours aus Holz sowie ein
Rodeo-Sattel luden einstweilen ein, die eigene Geschicklichkeit auf die
Probe zu stellen. Kleine Besucher kamen bei einem "Waldmemory" mit
Tiermotiven oder beim Basteln mit Filz oder Holzmaterialien auf ihre Kosten.
Musizieren und Schnalzen
Entsprechendes musikalisches Programm
boten etwa das Rinegger Quintett, die Conradler, diverse Volksmusikkapellen
oder die Sängerrunde Rothenthurm. Traditionsbewusst zeigten sich auch die
Goaßlschnalzer und die Voigasplattler. Ein Konzert der Stadtkapelle
Wieselburg beendete das diesjährige Erntedankfest in der Wiener Innenstadt.