Sieben Tage Kultur

Die Kulturhighlights für die erste Juni Woche

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Wiener Festwochen, Marianne Faithfull und Co. stehen am Programm.

Die Dominanz der Wiener Festwochen nimmt eine Woche vor ihrem Schluss deutlich ab, und auch im Kunstbereich ist in der kommenden Woche nicht mehr nur von der Biennale die Rede: Die Künstlergruppe Gelatin gräbt im 21er Haus vor Publikum sechs Tage lang Löcher, der deutsche Maler Albert Oehlen präsentiert sein Werk im mumok. Eine Reise zu "Frau Luna" tritt man in der Wiener Volksoper an, während Marianne Faithfull auf ein mehrtägiges Gastspiel in das Wiener Theater Walfischgasse kommt. In Salzburg präsentiert sich das neue "Jedermann"-Team und in Oberösterreich startet das Festival der Regionen.

Neue Ausstellungen
Die Kunst-Karavane ist von den Eröffnungstagen der Biennale Venedig zurückgekehrt. Im 21er Haus kann daher am Montag zur Presseführung der Ausstellung "Gelatin - Loch" mit reger Teilnahme gerechnet werden. Wobei zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel zu sehen sein dürfte: Die prominente Kunst-Boygroup will von Dienstag bis Sonntag die Ausstellung live vor Ort schaffen: "Den Anfang bildet ein haushoher Block im Atrium des Museums, ein Werkstoff, eine Mine, die auf ihre Ausbeutung wartet", heißt es in der Ankündigung. "Gewonnen wird zunächst jedoch nur Leere. Die Musik setzt ein, die vier und ihre mitgebrachten Freunde aus aller Welt fangen an zu graben und abzubauen, Hohlräume zu schaffen. Die Löcher werden gefüllt und als Skulpturen im Raum verteilt. Monumental und leicht. Weich und fest. Sechs Tage lang."

Marianne Faithfull gibt sich fünf Mal die Ehre
Fünf Abende lang gastiert dagegen Marianne Faithfull, 66-jährige Ikone der britischen Popmusik, im Wiener Stadttheater Walfischgasse. "Ich bringe Songs, die ich sonst bei Konzerten kaum oder gar nicht singe. Das ist eine sehr schöne Show", warb der Star im Gespräch mit der APA. Ebenfalls am Montag startet der Finaldurchgang des Nachwuchswettbewerbs im Theater Drachengasse. Zu sehen sind die vier besten Einreichungen zum Thema "Empört euch!" in jeweils 20-minütigen Inszenierungen.

MAK bringt Neues
Während am Dienstag im Wiener MAK die Ausstellung "Eastern Promises" sich "zeitgenössischer Architektur und Raumproduktion in Ostasien" widmet, geht vor dem Arbeits- und Sozialgericht der Arbeitsgerichtsprozess, den der frühere MAK-Direktor Peter Noever gegen seinen einstigen Arbeitgeber angestrengt hat, in die nächste Runde. Im Rahmen der Wiener Festwochen, die in ihre vorletzte Woche gehen, eröffnet am Abend Philippe Quesnes "Swamp Club" im Museumsquartier. Der Franzose erzählt in seinem Auftragswerk "die Geschichte eines ziemlich sinnlosen, verwilderten und ganz abgelegenen Kulturzentrums, das von eigentümlichen Kreaturen und Geräuschen bewohnt wird".

KunsHaus Wien zeigt Linda McCartney
Am Mittwoch eröffnet im KunstHaus Wien die "weltweit erste umfassende Retrospektive" der britischen Fotografin Linda McCartney, der 1998 verstorbenen Ehefrau des Musikers Paul McCartney. In Graz zeigt das Kunsthaus eine Heimo-Zobernig-Personale. In Salzburg präsentiert sich das Team der diesjährigen Festspiele-Neuproduktion des "Jedermann" rund um die Regisseure Julian Crouch und Brian Mertes, "Buhlschaft" Brigitte Hobmeier und "Jedermann" Cornelius Obonya der Presse. Im Wiener MuTh wird der noch namenlose neue Österreichische Musiktheaterpreis erstmals vergeben, in Spanien der Prinz-von-Asturien-Preis in der Sparte Literatur bekannt gegeben.

"Ballade von El Muerto" vor Uraufführung

  Am Donnerstag übersiedeln die Wiener Festwochen mit der Uraufführung der "Ballade von El Muerto" in den Hundsturm: Ein Auftragskiller und Drogenkurier wird von seinen Erinnerungen an jene, die er im brutalen Drogenkrieg Mexikos getötet hat, verfolgt. Im Eröffnungsfilm des Queer Film Festivals "identities" ist im Wiener Gartenbaukino Glenn Close in der Hosenrolle des irischen Hotel-Butlers Albert Nobbs zu sehen.

Albert Oehlen im mumok  

Im Wiener mumok eröffnet am Freitag die Ausstellung "Malerei" des 58-jährigen deutschen Künstlers Albert Oehlen, in der über 80 Gemälde, Collagen, Computerdrucke, Zeichnungen und eine Installation zu sehen sind. Im oberösterreichischen Eferding startet der Presserundgang am Eröffnungstag des diesjährigen Festivals der Regionen, das heuer unter dem Motto "Umgraben" "frischen Humus für die Kunst" liefern will. Bis 16. Juni gibt es 38 Projekte zu sehen.

"Frau Luna" besucht die Volksoper  

Am Samstag hat in der Wiener Volksoper Paul Linckes Operette "Frau Luna" Premiere, in der drei Berliner Jungs mit dem Mondomat einen extraterrestrischen Ausflug machen, während in St. Pölten das Barockfestival und in Budapest die Wagner Tage eröffnet werden. Adam Fischer dirigiert im Palast der Künste eine Neuproduktion von "Die Meistersinger von Nürnberg" und verspricht "einen intimen, kammermusikalischen Wagner". Sonntagabend (Ortszeit) werden schließlich in New York die diesjährigen Tony Awards vergeben.

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